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AVENTUM-Gruppe: „Anforderungen perfekt erfüllen“

Text: Patrick Kohlberger, Fotos: Carsten Schmale

Schneller, besser und erfolgreicher agieren – für viele Firmen ist diese Ambition unerlässlich, um sich im immer härteren Wettkampf behaupten zu können. Dabei haben sie eine Vielzahl komplexer Prozesse und Problemkonstellationen in unterschiedlichen Bereichen zu bewältigen – von der Frage der adäquaten Lagerplanung über den Umgang mit Kunden, die eine termingerechte Lieferung erwarten, bis hin zu Maschinen, die in der richtigen Reihenfolge Aufträge abarbeiten sollen und dafür das erforderliche Material benötigen. Die AVENTUM Gruppe mit Sitz in Siegen hilft Betrieben dabei, für all diese Fragen die passenden Lösungen zu finden.

Zum Kundenkreis gehören Firmen unterschiedlichster Branchen, etwa aus den Bereichen Automotive, CNC-Teilefertigung und Metallverarbeitung. „Wir sind ein eher untypisches Spin-off der Universität Siegen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Markus Weyerke mit Blick auf die Entstehungsgeschichte seines Unternehmens. Nach dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens war er selbst insgesamt acht Jahre lang an der hiesigen Hochschule beschäftigt. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern am Lehrstuhl für Fertigungsautomation begleitete er eine ganze Reihe von Industrieprojekten, die darauf abzielten, die Produktion in unterschiedlichsten Bereichen durch den Einsatz von Informationstechnik effizienter zu gestalten. Im Jahr 1999 entschlossen sich Weyerke und zwei Kollegen dafür, ihr über die Zeit angesammeltes Know-how zu bündeln und es mit kommerziellem Anspruch zu verfolgen.

Als Team von fünf Gesellschaftern gründeten sie die AVENTUM GmbH, die inzwischen wie auch die D4 Software GmbH und die AVENTUM Solutions GmbH Teil der AVENTUM-Gruppe ist. Zu den Initiatoren zählte seinerzeit auch Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Peter Scharf, der als Mentor fungierte. Parallel dazu nahmen die Verantwortlichen ihre Business-Partnerschaft mit der bäurer GmbH – der heutigen Sage bäurer GmbH, einem Unternehmen der Sage Midmarket Europe – auf. „Seit dem ersten Tag dieser Vereinbarung sind wir offizieller ERP-Implementierungspartner“, betont Weyerke stolz. Das Ziel habe von Anfang an darin bestanden, für Betriebe aus der Metallverarbeitung, der Zuliefererindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau sowie weiteren Branchen individuelle Konzepte zu erarbeiten. Mit seinen spezifischen Lösungen für den Mittelstand hat sich AVENTUM inzwischen längst eine führende Position erarbeitet. Kern eines jeden Auftrags ist die Herausforderung, dem Kunden in puncto ERP (Enterprise-Resource-Planning) auf die Sprünge zu helfen. Dahinter verbirgt sich die Aufgabe, Ressourcen wie Kapital, Personal, Betriebsmittel, Material sowie Informations- und Kommunikationstechnik im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen, steuern und verwalten. AVENTUM bietet als einer von deutschlandweit sehr wenigen Dienstleistern ERP und den gerade im Automobilzuliefererbereich sowie im Handel wichtigen Elektronischen Datenaustausch (EDI) als Integrationsfunktion aus einer Hand. 2003 realisierten Weyerke und sein Team einen in diesem Kontext sehr bedeutsamen Schritt: die Übernahme des EDI-Geschäfts der bäurer GmbH. Die AVENTUM GmbH verfügt inzwischen über circa 300 EDI- und 50 ERP-Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die D4 Software GmbH stellt die ERP-Systeme indes sogar selbst her und adressiert mit ihrer Arbeit vorrangig die Branche der Metallverarbeitung. Sie fokussiert sich dabei auf Einzel- und Kleinserien. Ihre Spezialanwendungen kommen insbesondere im Werkzeug- und Formenbau, aber auch bei Präzisions-CNC-Herstellern – beispielsweise für die Luft- und Raumfahrt – zum Einsatz. Das Unternehmen schafft sowohl sogenannte Stand-alone-Konzepte, also Komplettlösungen für kleine und mittlere Unternehmen, als auch Systeme, die bei größeren Betrieben als Ergänzung für einzelne Bereiche wie den Werkzeug- und Formenbau dienen können. Zu den Kunden zählen bekannte Akteure der Automobilbranche, etwa BMW, aber zum Beispiel auch die auf dem Feld der Kunststoffverarbeitung führende Ensinger GmbH aus Baden-Württemberg. Gespräche mit weiteren namhaften Interessenten laufen zurzeit.

Im Zuge der konsequenten Analyse des Marktes und der Bedürfnisse der Kunden hat Markus Weyerke während der vergangenen Jahre zwei prägende Trends identifiziert: die immer weiter fortschreitende Digitalisierung und den demografischen Wandel. Viele Unternehmen hätten erkannt, dass sie ihre IT- und KI-Nutzung intensivieren müssten. Gleichzeitig falle es ihnen immer schwerer, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Diesem Spannungsfeld widmet sich die dritte Tochtergesellschaft – die AVENTUM Solutions GmbH. Sie ist unter anderem darauf spezialisiert, das Thema Aus- und Weiterbildung der Kunden voranzutreiben. Dies beläuft sich zum einen auf den Kontext der Produktplanung und -steuerung (PPS) und andererseits auf die allgemeine EDV-Nutzung. Ziel ist, die zu schulenden Kräfte zielführend dafür zu qualifizieren, dass sie das Wissen anschließend selbstständig im eigenen Betrieb anwenden können.

Darüber hinaus beschäftigt sich das Unternehmen mit dem Bereich Automation. „Wir setzen uns mit dem sogenannten ,Advanced Planning and Scheduling’ (APS) auseinander“, erklärt Weyerke. Dahinter verbirgt sich ein Softwaresystem zur automatischen Fertigungsplanung und -steuerung bis hin zur vollautomatischen Optimierung der Fertigung. Anders als in klassischen ERP-Systemen ist es dabei möglich, nicht nur die Hauptressourcen, also zumeist die Maschinen, sondern vielmehr alle Ressourcen, wie Personal, Werkzeug und sonstige Faktoren, einzubeziehen.  „Der Einsatz von APS bietet vielen Unternehmen die Chance, bislang ungenutzte Effizienzpotenziale in der Fertigung zu erschließen“, erklärt der Geschäftsführer. „Außerdem hebt man die Flexibilität der Planung auf ein ganz neues Niveau, weil auf Knopfdruck ganze Fertigungsszenarien neu errechenbar sind. Gerade in der momentanen Situation der Betriebe ist die eine existenziell wichtige Fähigkeit.“

AVENTUM hege die Ambition, in solchen Fragen eine Vorreiterrolle einzunehmen. Dokumentiert habe man dies beispielsweise durch die Mitwirkung als Konsortialpartner an einem großen Forschungsvorhaben. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis forscht das Unternehmen im Rahmen des von der Europäischen Union und dem Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projektes „EKPLO – Echtzeitnahes kollaboratives Planen und Optimieren". Dabei geht es um die Frage, wie man die Potenziale von APS-Systemen insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen unter der besonderen Berücksichtigung der Mitarbeiter als entscheidende Akteure bei der Auftrags- und Ressourcenplanung nutzbar machen kann.

Die Kundenzufriedenheit immer im Blick zu behalten und alle dafür notwendigen Aufgaben so gut wie möglich zu bewältigen, sei auch insofern unerlässlich, als das AVENTUM-Geschäftskonzept seit jeher auf langfristige Beziehungen ausgelegt sei, konstatiert Weyerke. „Wir leben davon, dass wir die Anforderungen unserer Kunden perfekt erfüllen und sich dadurch ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufbaut.“ Optimale ERP-Lösungen zu generieren, stelle für sehr viele Unternehmen ein absolut zentrales Anliegen dar. Entsprechend wichtig sei es, wertvolle Unterstützung zu leisten und die Betriebe somit fit für die Zukunft zu machen.

Genau in diesem Punkt sieht Weyerke auch eine wesentliche Herausforderung für die kommenden Jahre begründet. „Viele Firmen schöpfen ihr ERP-Potenzial nicht vollständig aus. Da wollen wir ansetzen, indem wir zunächst einmal herausfinden, woran das eigentlich liegt.“ Diesbezüglich habe man bereits markante Ursachen aufgezeigt. Einen entscheidenden Faktor markiere das Thema Fluktuation im Unternehmen. Unmittelbar nach den Schulungen durch die AVENTUM-Experten sei die Situation zunächst oftmals sehr zufriedenstellend. Jedoch gehe das Know-how in vielen Fällen mit der Zeit sukzessiv verloren, da die instruierten Mitarbeiter den Betrieb verließen und ihre Nachfolger keine adäquate Einarbeitung in die Thematik erhielten. „So sinkt dann relativ schnell das Qualifikationsniveau“, verdeutlicht der Geschäftsführer. Daran gelte es konsequent zu arbeiten.

Auch in den eigenen Reihen setzen Weyerke und seine Kollegen höchste Maßstäbe an, um stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und den Kunden optimale Lösungen bieten zu können. Derzeit sind 35 Mitarbeiter für die AVENTUM-Gruppe im Einsatz. „Auch in diesem Jahr werden wir wieder einige neue Kräfte einstellen.“ Die berufliche Bandbreite innerhalb der drei Unternehmen reiche von Vertrieb und Marketing über den großen Bereich Consulting bis zum Segment Software-Entwicklung, in dem es letztlich darum gehe, die individuellen Kundenlösungen technisch umzusetzen.

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Ansprechpartner

Patrick Kohlberger

Tel: 02713302-317
Fax: 0271 3302400
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