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Celina Seiler, SIEGENIA GRUPPE Verwaltungs-GmbH

  • Fachinformatikerin Anwendungsentwicklung
  • SIEGENIA GRUPPE Verwaltungs-GmbH
  • 10.07. bis 06.08.2022 Cork
  • MOVA Ireland Limited, Cork

Aller Anfang ist schwer

Die Anreise war etwas holprig. Wir hatten geplant, am Sonntagmorgen nach Dublin zu fliegen, am Samstagabend wurde allerdings unser Flug annulliert. Die Fluggesellschaft teilte uns mit, dass wir eine halbe Stunde warten sollen, weil es sein könne, dass es einen Ersatzflug gäbe. Als eine Stunde später noch immer keine Antwort von der Fluggesellschaft kam und die Hotline auch nicht zu erreichen war, waren wir gezwungen, schnell einen anderen Flug zu buchen, da der neue Flug von Minute zu Minute teurer wurde. Durch etliche Komplikationen, den vergeblichen Versuch, Eurowings zu erreichen, und die späten Nachrichten von der Ansprechpartnerin in Irland, kam es dazu, dass ich meinen neuen Flug von erst gegen 23:30 Uhr buchen konnte. Um 4 Uhr musste ich dann am Sonntag aufstehen, um pünktlich am Flughafen in Düsseldorf zu sein, denn von dort aus startete der neue Flug. Am Flughafen, lief dann alles recht reibungslos ab und wir starteten pünktlich. Auch der Flug nach Dublin verlief ruhig und ohne weitere Turbulenzen, bis zu dem Zeitpunkt, wo wir in Dublin nicht aus dem Flugzeug konnten, weil der Flughafen so überfüllt war, dass unser Flugzeug nicht angenommen werden konnte. Durch den späteren Flug, die längere Wartezeit, bis das Flugzeug angenommen werden konnte und eine falsch ausgeschilderte Bushaltestelle, haben wir dann unseren Anschluss-Bus nach Cork verpasst und mussten eine Stunde auf den neuen Bus warten. Nach drei Stunden Busfahrt kamen wir dann endlich in Cork an. An der Bushaltestelle in Cork angekommen, wurde ich mit dem Taxi zu meiner Gastfamilie gefahren und bin gegen 17 Uhr endlich angekommen. Bei der Gastfamilie gab es eine sehr herzliche Begrüßung. Ich war allerdings so erschöpft von der Anreise, dass ich nach dem Abendessen gleich ins Bett gegangen bin.

Mein Praktikum habe ich in einem Softwareunternehmen absolviert. Das Unternehmen entwickelt IOS- und Andriod-Apps, sowie Web-Anwendungen. Meine Aufgabe war es, mich mit React zu beschäftigen, welches eine JavaScript Bibliothek ist. Wir haben eine Webseite bekommen, die wir mit unserem neu erlangten Wissen über React überarbeiten sollten. Dabei waren mir keine Grenzen oder Vorgaben gesetzt worden, sodass ich mich kreativ komplett ausleben konnte. Ich hatte die Möglichkeit, mir meinen Tag frei einzuteilen, ich konnte mir aussuchen, wo, wann und wie lang ich arbeite. Diese Freiheit hat mir sehr gut gefallen und ich fand es toll, so viel Vertrauen von meinem Unternehmen zu bekommen. Was mir im Vergleich zu Deutschland schnell aufgefallen ist: in Irland hat Arbeit einen deutlich geringeren Stellenwert, als in Deutschland. In Deutschland definiert man sich über die Arbeit, für viele Deutsche ist es normal, eine 40-Stunden Woche zu haben. In Irland ist es anders. Die Iren definieren sich nicht über ihre Arbeit und machen sich auch nicht viel daraus, ob jemand sehr erfolgreich in seinem Beruf ist oder eben nicht. Auch die 40-Stunden Woche ist für viele Iren undenkbar. Folgendes Sprichwort passt hier sehr gut: “Der Deutsche isst, um zu arbeiten, er arbeitet nicht, um zu essen.” Den Iren ist ihre Freizeit und auch die Familie sehr wichtig und sie möchten so viel Zeit wie möglich mit ihren Liebsten verbringen und so wenig wie möglich arbeiten. Daraus habe ich für mich lernen können, dass ich nicht um jeden Preis beruflichen Erflog brauche, sondern es wichtiger ist, dass ich Spaß an meiner Arbeit habe. Meine Englischkenntnisse haben sich während des Auslandaufenthaltes auch verbessert. Ich hatte anfangs eine Hemmschwelle Englisch zu sprechen, diese ist allerdings nach ein paar Tagen in Irland völlig verschwunden.

Am ersten Tag haben wir uns Cork und die Umgebung angeschaut. Wir waren in ein paar Restaurants und haben immer sehr lecker gegessen. An unserem ersten Wochenende unternahmen wir einen Ausflug nach Fota, eine kleine Insel in der Nähe von Cork. Dort gibt es einen großen Wildpark mit freilaufenden Kängurus, Wallabys, Lemuren, Maras und unterschiedlichsten Vögeln wie Pfauen, Enten, Gänse, Pelikane und viele mehr. Es gibt auch viele exotische Tiere und der Park ist für seine riesigen und dadurch tierfreundlichen Gehege bekannt. In der Nähe dieses Parks gibt es ein Schloss und einen großen Schlossgarten, in dem wir spazieren gegangen sind. Außerdem besichtigten wir eine kleine Burg in Fota, die heute in Privatbesitz ist. Am nächsten Tag haben wir Cobh besucht. Cobh, war der letzte Stopp der Titanic, bevor sie gesunken ist. Dort gibt es ein Museum über die Tragödie der Titanic, das wir natürlich besuchten: da gab es viele Dinge aus der damaligen Zeit zu sehen wie der Steg, an dem die Passagiere einstiegen, oder der Balkon, auf dem die erste Klasse auf die Titanic warte. Außerdem ist Cobh für die bunten Häuser und die riesige Kirche bekannt. 

Der Plan für das darauffolgende Wochenende war der Besuch der Cliffs of Moher, eins der Wahrzeichen von Irland. Wir haben dafür eine geführte Tour mit dem Paddy Wagen gebucht und wurden zuerst zu den Cliffs of Moher gefahren. Leider war es an diesem Tag neblig und wir konnten die Aussicht nicht in vollen Zügen genießen. Der nächste Stopp war in Doolin, einem kleinen traditionellen Dorf, in dem wir zu Mittag gegessen haben. Anschließend besuchten wir die Burren, dies sind über 300 Millionen Jahre alte Kalksteinoberflächen. Der letzte Stopp war die Bunratty Burg und der Folk Park. Die Bunratty Burg ist die am besten erhaltene Burg in Irland.

Der Auslandsaufenthalt war, trotz der Schwierigkeiten am Anfang, eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben. Würde mich jemand fragen, ob ich nochmal nach Irland fliegen möchte, wäre meine Antwort, ohne zu zögern, ja! Irland ist ein wunderschönes Land und die Leute sind sehr gastfreundlich und immer für einen Spaß zu haben. Ich habe in den vier Wochen sehr viel gelernt und bin auch persönlich gewachsen. Es war eine wunderbare Erfahrung.

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