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Mehr Unternehmertum wagen

06.12.2018 „Unternehmertum ist mit einem positiven Image verbunden, aber die meisten Menschen wissen nicht, wie man Unternehmerin oder Unternehmer wird“, fasst Sabine Bechheim, Referatsleiterin Gründung, Sicherung, Nachfolge bei der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), eine Studie der IHKs in Nordrhein-Westfalen zusammen. Unternehmensgründungen sind der Motor einer dynamischen Wirtschaft. Sie sorgen für neue Ideen und die notwendige Restrukturierung. In einer aktuellen Studie untersuchte IHK NRW zusammen mit dem Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn das Image des Unternehmertums und wie potenzielle Gründer zum Thema Selbstständigkeit eingestellt sind. „Die Ergebnisse sind auch für den IHK-Bezirk Siegen repräsentativ“, erläutert Sabine Bechheim.

Die Bereitschaft für den Sprung in die Selbstständigkeit in Nordrhein-Westfalen sinkt seit Jahren, wie der KFW-Gründungsmonitor für die Jahre 2007 bis 2017 zeigt. Demnach verringerte sich der Anteil der Gründer (und der Übernehmer) an der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren in NRW von 2,45 % in den Jahren 2000 bis 2006 auf 1,54 % in den Jahren 2014 bis 2016. Diese Entwicklung haben IHK NRW und ZEM zum Anlass genommen, das Unternehmer-Image zu erforschen. Insgesamt 1448 Teilnehmer, die ein genaues Abbild der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 21 und 45 Jahren darstellen, wurden dazu befragt. 

Fazit: Das Image des Unternehmers ist überwiegend gut: Er wird generell als verantwortungsvoll, nachhaltig denkend, sozial und innovativ angesehen. Potenzielle Unternehmensgründer sind vorwiegend männlich und noch jung (21 bis 25 Jahre) oder bereits etwas älter mit Berufserfahrung (41 bis 45 Jahre). Selbstverwirklichung, eigene Interessen und individuelle Fähigkeiten sind die wichtigsten Triebfedern für den Weg in die Selbstständigkeit, die Angst vor dem finanziellen Risiko ist das größte Hemmnis auf dem Weg dorthin. 

Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Das Wissen über die Selbstständigkeit ist gering. „Das Thema Unternehmertum findet trotz seiner immensen Bedeutung für unsere Gesellschaft und ihre Zukunft in Schulen und Universitäten kaum statt. Darin sehen wir einen wichtigen Grund dafür, warum viele der rund 350 Befragten, die mit der Selbstständigkeit liebäugeln, bisher den Schritt in das Unternehmertum noch nicht gewagt haben“, unterstreicht IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer. Denn die Studie zeigt auch, dass bei näherer Beschäftigung mit dem Thema manche Ängste schwinden, etwa vor den bürokratischen Hürden. Die IHK Siegen wird gemeinsam mit den anderen IHKs in NRW daher gerade die Aufklärungsarbeit in den nächsten Monaten verstärken. 

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