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„Die Erwartungen übertroffen“: Berauschendes Galakonzert für das Ehrenamt zu 175 Jahren IHK Siegen

8. Mai 2024/ „Wir hatten eine hohe Erwartung – Sie haben sie übertroffen!“ IHK-Präsident Walter Viegener sparte nicht mit Anerkennung für den Chefdirigenten der Philharmonie Südwestfalen, Nabil Shehata. Circa 500 Besucher verfolgten zuvor das exklusive Galakonzert für das Ehrenamt der IHK im Siegener Apollo Theater anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Kammer. Rund 1.500 Menschen aus Firmen und Berufsschulen engagierten sich in der IHK – Jahr für Jahr, betonte Walter Viegener. Ihnen gebühre aufrichtiger Dank. „Ohne das Ehrenamt wäre die IHK ‚blutleer‘ und schlichtweg nicht handlungsfähig!“ Die Selbstverwaltungsorganisation der heimischen Wirtschaft könne nur dann für Unternehmen sprechen, wenn sie mit diesen im Gespräch stehe. Daher sei sie auf Menschen angewiesen, die in ihren verschiedenen Gremien mitarbeiteten. 


Eigens für dieses besondere Publikum hatte die IHK mit der Philharmonie Südwestfalen ein außergewöhnliches Programm zusammengestellt: eine berauschende musikalische Zeitreise durch 175 Jahre IHK und regionale Wirtschaftsgeschichte in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Mit dem ersten Satz der Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op.97 („Die Rheinische“), komponiert von Robert Schumann kurz nach der Gründung der IHK im Jahr 1849, erlebten die Gäste einen furiosen Einstieg in das Konzert. Die Anfänge der Kammer waren geprägt durch das Streben nach einer besseren Anbindung an das überregionale Eisenbahnnetz, um etwa das Eisenerz der Gruben transportieren zu können. Vor allem mit der Fertigstellung der Ruhr-Sieg-Strecke nahm die wirtschaftliche Entwicklung Fahrt auf. Mit der punktgenauen Vertonung einer Verfilmung zu Arthur Honeggers Hommage an die Schnellzug-Lokomotive „Pacific 231“ lieferte die Philharmonie eine Meisterleistung ab. 
Das abwechslungsreiche Programm bot mit der „Südwestfalen-Fanfare“ von Andres Reukauf und der Akademischen Festouvertüre c-moll op. 80 von Johannes Brahms ebenso feierliche Klänge wie nachdenklich stimmende Momente, etwa mit Samuel Barbers „Adagio“ aus dem Streichquartett Nr. 1 op.11. Untermalt wurde das bewegende Stück durch Aufnahmen der Zerstörung Siegens während des Zweiten Weltkrieges. Es war dies die Schattenseite der bis dahin erfolgreichen industriellen Entwicklung in der Region: Bereits im Ersten Weltkrieg waren die Gruben im Kammerbezirk durch Ruhrkonzerne übernommen und für die Rüstungsproduktion eingesetzt worden. Im Zweiten Weltkrieg war es erneut zur Umstellung auf Rüstungsgüter gekommen. 


Mit dem Wiederaufbau entstand wichtige Infrastruktur: Die Region wurde an die A45 und die A4 angebunden, es entstanden die Talsperren an Bigge und Obernau und von dem neuen Regionalflughafen auf der Lipper Höhe starteten die ersten Flugzeuge. Eine entscheidende Rolle spielten schon zu dieser Zeit „Gastarbeiter“ aus anderen europäischen Ländern, die ihre Kultur mitbrachten. Einen unterhaltsamen Eindruck hiervon bot die Philharmonie mit einem eigens für diese musikalische Zeitreise arrangierten Medley aus „Griechischer Wein“, „Bésame Mucho“ und „Zwei kleine Italiener“. Schon bei diesem Programmpunkt hielt es die Zuhörer nicht mehr auf ihren Plätzen. Begleitet wurde die Darbietung durch die Einblendung von Fotoaufnahmen der ersten „Gastarbeiter“ im Kammerbezirk beim Einsatz an der Staumauer der Listertalsperre und beim Bau der Eisenbahnstrecke von Meinerzhagen nach Olpe. 


Mit dem Wirtschaftswunder ging auch der Niedergang des Siegerländer Erzbergbaus einher. Als das „Steigerlied“ erklang, stimmten die Konzertbesucher mit ein und sangen den Text des wohl bekanntesten Bergmannsliedes inbrünstig mit. Mit einer Interpretation von „Happy Birthday“ nahm die musikalische Zeitreise ein fröhliches Ende. Schließlich böten 175 Jahre ehrenamtlicher Einsatz für die Wirtschaft vor Ort ebenso wie die ausgesprochen positive Entwicklung der Region in den vergangenen Jahrzehnten, an der nicht zuletzt auch die Universität Siegen Anteil habe, jeden Grund, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen, betonte Moderator Hans-Peter Langer. 


Das Galakonzert der IHK war das letzte Konzert im Apollo Theater unter der Leitung von Chefdirigent Nabil Shehata, der vom Publikum mit „Standing Ovations“ bedacht wurde. IHK-Präsident Walter Viegener sagte eine Instrumentenspende der IHK in Höhe von 10.000 € für die Philharmonie Südwestfalen zu, die für das kulturelle Leben der Region eine hohe Bedeutung habe. 

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Ansprechpartner

Hans-Peter Langer

Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
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