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Nr. 040: Positive wirtschaftliche Effekte durch Ortsumgehung: IHK-Blitzumfrage zur Verkehrssituation in Wenden vorgestellt

14. Juni 2024/ Seit Jahren ist die Verkehrssituation in Teilen der Gemeinde Wenden angespannt. Wie sehr dies auch den Wirtschaftsstandort beeinträchtigt, zeigt eine aktuelle Blitzumfrage, die von der IHK Siegen in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung durchgeführt wurde, die hiermit ein Anliegen der Initiative „Besser leben in Gerlingen“ aufgriff.

Die Ergebnisse belegen, dass die Verkehrssituation in Wenden schlecht bewertet wird: Sechs von zehn der an der Umfrage mitwirkenden Unternehmen geben ihr die Schulnote „vier“ oder schlechter (Durchschnittsnote: 4,2). 49 % der befragten Firmen geben an, von der angespannten Verkehrssituation in Wenden stark oder sehr stark betroffen zu sein. Bemerkenswert: Als Hauptproblem sehen die Betriebe die fehlende Ortsumgehung Gerlingens an. Mehr als zwei Drittel der befragten Firmen erwarten positive wirtschaftliche Effekte durch eine Ortsumgehung Wenden-Gerlingen.

88 Unternehmen aus Industrie, Handel und dem Dienstleistungsgewerbe beteiligten sich an der Umfrage. IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer: „Die erfreulich hohe Rücklaufquote von 22 % und die außerordentlich hohe Anzahl an Kommentaren zeigen, dass das Thema einen enorm hohen Stellenwert hat. Das Thema ist den Unternehmen offenkundig sehr wichtig. Lediglich jedes achte Unternehmen gibt an, von der angespannten Verkehrssituation in Wenden nicht betroffen zu sein.“

Die Leidtragenden der problematischen Verkehrssituation sind insbesondere die Mitarbeiter der Unternehmen (43 %) sowie die Kunden (26 %) und die Lieferanten (9 %). 35 % der befragten Firmen geben an, dass sich darüber hinaus die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen insbesondere aus dem steigenden logistischen Aufwand ergeben. Immerhin 15 % weisen darauf hin, durch die schwierige verkehrliche Erreichbarkeit Probleme in der Mitarbeitergewinnung zu haben. Jedes elfte Unternehmen beklagt, bereits Kunden und Aufträge verloren zu haben.

Schlimmer noch: 24 % der befragten Firmen sehen auch Auswirkungen auf ihre strategische Unternehmensausrichtung. 14 % halten sich mit geplanten Investitionen wegen der problematischen Verkehrslage zurück. 10 % denken konkret über Standort- und Teilverlagerungen nach. „Das zeigt, wie weitreichend die Auswirkungen sind. Mit Blick auf die Zukunft der Gemeinde als Wirtschaftsstandort sind das schlechte Vorzeichen, die sehr ernst genommen werden müssen und die einen deutliche Hinweis geben, dass wir dieser Entwicklung wirksam begegnen müssen“, betonte Bürgermeister Bernd Clemens bei der Vorstellung der Ergebnisse im Restaurant-Hotel Zum Landmann in Gerlingen.

Die Blitzumfrage zeigt: Die Unternehmen sehen positive Auswirkungen einer Ortsumgehung Wenden-Gerlingen. Dies betrifft vor allem die Entschärfung des zeitlich unkalkulierbaren Knotens der Ortsdurchfahrt Gerlingen, Kosteneinsparungen durch geringere Stauzeiten, eine deutlich verbesserte Erreichbarkeit für Kunden, Lieferanten und auch für die eigenen Mitarbeiter. Das sei in zahlreichen ergänzenden Hinweisen bei der Umfrage sehr deutlich zum Ausdruck gekommen, hob Hans-Peter Langer hervor. Etliche Firmen klagten darüber, dass ihre eigenen Mitarbeiter im Außendienst lange im Stau stünden. Dies führe gleichzeitig dazu, dass die Abgas- und Lärmbelastung auch aus Sicht der Firmen phasenweise unerträglich sei. Auch die schnellere Anbindung zur Autobahn wurde als Argument für eine Ortsumgehung genannt.

Und noch etwas zeigt die Umfrage: Zwar sieht die erdrückende Mehrheit von 89 % der befragten Unternehmen in erster Linie den Staat bei der Finanzierung in der Pflicht. Dennoch kann sich jedes neunte Unternehmen grundsätzlich auch eine finanzielle Beteiligung an einem möglichen PPP-Projekt („Public-Private-Partnership“) vorstellen.

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eindrücklich, dass die Lebensqualität auch unmittelbar leidet – das gilt für uns Gerlinger Bürger und jetzt auch für die Unternehmen, die in ihrer Entwicklung ausgebremst werden“, erläuterte Benjamin Hacke, Ortsvorsteher in Gerlingen und zugleich Sprecher der Initiative „Besser leben in Gerlingen“. „Wir Gerlinger erwarten ein klares Signal und ein klares Bekenntnis zur Ortskernentlastungsstraße und fordern den Rat der Gemeinde Wenden auf, unverzüglich noch vor der Sommerpause die Leistungsphase 3 zu beauftragen und unmittelbar nochmals Gespräche mit unseren Politikern im Landtag aufzunehmen, ob doch eine Finanzierung aus Fördertöpfen des Wirtschaftsministeriums möglich wäre. Es sollten zusätzlich auch die Unternehmer an einen Tisch geholt werden, die sich an der Umsetzung beteiligen würden.“

Die Gemeinde Wenden wird das Thema der Ortsumgehung Ende Juni in ihren parlamentarischen Gremien behandeln.

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Ansprechpartner

Hans-Peter Langer

Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
E-Mail

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