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Nr. 046: „Menschen, die Veränderung und Neues als Chance begreifen“: VDI-IHK-Oberstufenpreis würdigt Facharbeiten heimischer Schüler mit 9.000€

2. Juli 2024/ Jule Bürger ist die Gewinnerin des VDI-IHK-Oberstufenpreises 2023. Die Abiturientin des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe wurde im GEORGhaus der Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik für ihre Biologie-Facharbeit „Nahrungsergänzung durch Rote Beete – Eine Option zur Leistungssteigerung in der Rassehühnerzucht?“ geehrt. Sie hatte den experimentellen Nachweis erbracht, dass die Zugabe von Roter Beete als natürliche und einfache Nahrungsergänzung die Gesundheit von Hühnern ver­bessert und positiven Einfluss auf die Entwicklung der Brut hat. Die klare Struktur von Bürgers Arbeit, ihre auch für Laien verständliche Erklärung der theoretischen Grundlagen, die souveräne Verwendung von Fachbegriffen und Zwischenresümees zur Ableitung ausdifferenzierter Frage­stellungen, die kritische Reflexion der Ergebnisse bis hin zu einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise überzeugten nicht nur die Fachjury. Mark Georg, CEO der gastgebenden Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik und Vizepräsident der IHK Siegen, betonte in seiner Laudatio, dass es Menschen wie Jule Bürger seien, die unsere Gesellschaft und Unternehmen wie GEORG erfolgreich machten: „Menschen, die mit viel Leidenschaft Außer­gewöhnliches leisten, die Ideen haben und diese mit Tatkraft, Mut und Beharrlichkeit um­setzen in Ergebnisse; Menschen, die entwickeln, mit den Händen arbeiten, versuchen, auch mal verlieren und wieder aufstehen; Menschen, die tun – nicht verwalten; Menschen, die Veränderung und Neues als Chance begreifen.“

Platz zwei erlangte Roman Litau (Gymnasium Wilnsdorf) mit seiner experimentellen Physik-Facharbeit „Detektorradio. Theorie und Bau eines Empfängers“. Ein nur vermeintlich aus der Zeit gefallenes Thema, denn mit der Entdeckung der elektromagne­tischen Wellen im Jahr 1887 war der Grundstein für die drahtlose Informationsübertragung gelegt und mit dem ersten Radio begann 1904 das Zeitalter der Massenmedien, so Litau in seiner Einleitung: „Das Radio ermöglichte Kommunikation über tausende von Kilometern an unzählige Empfänger; für uns heute kaum wegzudenken – damals eine Innovation und der Beginn des globalisierten Zeitalters.“ Ob WiFi, Bluetooth oder RFID – sie alle funktionierten über das Prinzip der elektromagnetischen Wellen. „Was hier beein­druckt, ist die Systematik, mit der Roman Litau vorgegangen ist, beginnend mit der Fragestellung und Orientierung an einem konkreten Ziel über die Aneignung der Theorie und die Planung des experimentellen Aufbaus bis hin zur Eigenfertigung von Spulen und anderen erforderlichen Bauteilen“, hob Jurymitglied Dr. Ing. Axel Müller hervor.

Mit dem dritten Preis wurde Anna Hohleweg vom Gymnasium Lennestadt für ihre Biologie-Facharbeit „Die Auftrennung verschiedener Pflanzenfarbstoffe mithilfe der Dünnschicht­chromatografie“ ausgezeichnet. Eine Arbeit, die die Jury durch Originalität, Aufbau und sorgfältiges wissenschaftliches Arbeiten überzeugte. Nicht nur theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten habe die Abiturientin unter Beweis gestellt, sondern auch eine „außerordentliche Leidenschaft für fächerverbindende naturwissenschaftliche Perspektiven“, führte Laudatorin und Jurymitglied OStD Beate Brinkmann aus: „Die metaphorische Darstellung der Chromatografie als eine Art magisches Fenster in die molekulare Welt der Pflanzenfarben zeigt ihre Fähigkeit, naturwissenschaftliche Prozesse nicht nur zu verstehen, sondern auch bildhaft greifbar zu machen. Ihre Arbeit ist ein Paradebeispiel dafür, wie wissenschaftliche Forschung nicht nur zur Erweiterung unseres Wissens beiträgt, sondern auch unsere Wahrnehmung der natürlichen Welt bereichert und vertieft.“

Platz vier belegte Leslie-Anne Ollech, ebenfalls eine Schülerin des Gymnasiums Lennestadt, mit ihrer Biologie-Facharbeit „Möglicher Einfluss von Tavegil auf das Wachstum von Darmbakterien“. Mit dem fünften Preis würdigte die Jury Robin Kleinke vom St.-Ursula-Gymnasium Attendorn und dessen Biologie-Facharbeit „Verdauen Zophoba Larven wirklich Plastik – Experimentelle Untersuchung“.

Um die Hochwertigkeit der eingereichten Arbeiten zu würdigen, erhielten alle weiteren Teilnehmer eine Urkunde und ein Präsent. Insgesamt hatten sich 16 Schüler aus dem Kammerbezirk mit ihren Fach- und Projektarbeiten beworben. Für den Vorsitzenden des VDI Siegener Bezirksvereins e.V., Dipl.-Ing. Frank Kasperkowiak, eine besondere Freude, denn Technik gestalte zweifelsohne unsere Zukunft, dazu aber bedürfe es nicht nur innovativer Ideen, sondern auch begeisterten Nachwuchses, der früh die Freude am Forschen für sich entdecke und seine Ideen in die Tat umsetze. Um eine Idee zu realisieren, brauche es „Wissbegier und Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und nicht zuletzt einen langen Atem. All dies haben die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Beiträgen zum VDI-IHK-Oberstufenpreis unter Beweis gestellt“, betonte Kasperkowiak.

Seit 2013 würdigt die Auszeichnung Schüler der gymnasialen Oberstufe der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, die hervorragende Facharbeiten in den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik, Technik oder im berufsbezogenen Lernbereich erstellt haben. Der erste Preis ist mit 3.000 € dotiert, der Zweiplatzierte erhält 2.400 €, der dritte Platz wird mit 1.500 € prämiert, für den vierten und fünften Platz gibt es 1.200 € bzw. 900 €. Das Preisgeld stellen in diesem Jahr die Klaus-und-Heidi-Vetter-Stiftung, die Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik, der Siegener Bezirksverein im Verein Deutscher Ingenieure (VDI) sowie die Industrie- und Handels­kammer Siegen (IHK) bereit.

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Ansprechpartner

Dr. Christine Tretow

Tel: 0271 3302-306
Fax: 0271 3302400
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