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Nr. 076: „Belastungen für heimische Industrie nehmen zu“: Ärger mit DB Cargo Thema in IHK-Verkehrsausschuss

18. November 2024 /. Keine Besserung in Sicht. Das war der einhellige Tenor der Diskussion in der jüngsten Sitzung des IHK-Verkehrsausschusses zu den Problemen im Schienengüterverkehr mit der DB Cargo, der Schienengüterverkehrstochter der Deutschen Bahn. „Die Probleme bestehen fort. Unzuverlässigkeit, erhebliche Verzögerungen auf den Strecken sowie fehlendes Personal und Material bestimmen nach wie vor das Bild“, berichtete IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer. Vertreter der heimischen Wirtschaft und Gewerkschaften hatten sich in einem gemeinsamen Brandbrief an Bahnvorstand Dr. Richard Lutz und DB-Cargo-Vorstand Dr. Evelyn Nikutta gewandt. In dem Schreiben wurde beispielhaft auf die konkreten Probleme mehrerer maßgeblicher Industriebetriebe im Kreis Siegen-Wittgenstein eingegangen. Binnen weniger Wochen sei bei der IHK eine ausführliche Antwort der DB Cargo eingegangen, in der auf die konkreten Klagen der Unternehmen eingegangen werde. Die Kernbotschaft sei, dass die Probleme erkannt seien und abgestellt würden. „Dem gegenüber steht jedoch eine gänzlich andere Wahrnehmung der Unternehmen!“, so Langer.

Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn befinde sich in einem derart schwierigen Fahrwasser, dass eine schnelle Behebung aller Probleme nicht wahrscheinlich sei. Der wirtschaftliche Druck auf die DB Cargo sei immens. Hans-Peter Langer: „Entstehende Mehrkosten erreichen am Ende die Kunden. Die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene wird in der Folge immer unwirtschaftlicher für die Betriebe – ein Teufelskreis! Und das Ende der Belastungen für die Kunden auf der Schiene dürfte noch nicht erreicht sein.“ Dabei brauche der Industriestandort dringend beide Verkehrsträger, Straße und Schiene, in leistungsfähigem Zustand. Würden bestehende Schienenverkehre auf die Straße zurückverlagert, könne dies zu tausenden Lkw mehr auf der Straße pro Jahr führen. „Verkehrs- und umweltpolitisch wäre dies ein enormer Rückschritt. Das steht in direktem Gegensatz zu sämtlichen politischen Ankündigungen, mehr Güter auf die Schiene zu verlagern “, gab auch Ausschussvorsitzender Michael Kröhl zu bedenken.

Schienen-Zukunftsprojekt im Bereich der E-Mobilität

Wie auch in verkehrspolitisch schwierigen Zeiten ein zukunftsweisendes Projekt auf der Schiene im Bereich der E-Mobilität aussehen kann, zeigte Julian Mack, U-CI Uebach Consulting Innovations GmbH, in einem fesselnden Vortrag. Durch eine automatisierte Bahnverladung von Batterien und

Zellmodulen für einen namhaften Fahrzeughersteller konnten demnach Kostenersparnisse in Millionenhöhe erzielt und gleichzeitig CO2-Emissionen in erheblichem Umfang eingespart werden. Das Freudenberger Beratungsunternehmen hatte das wegweisende Projekt von der ersten Grobplanung bis zur Umsetzung begleitet, dabei auch die Ausschreibung und den Vergabevorschlag ausgearbeitet. Julian Mack: „Damit konnten wir einen Beitrag zu einer grünen, effizienten und zukunftsfähigen Lieferkette leisten. Die umfangreichen Arbeiten, zu denen auch die Konzipierung eines Spezialtrailers mit automatischem Ladungssicherungssystem sowie die Konstruktionsberatung für das Ladungsträgerkonzept gehörte, haben sich über drei Jahre erstreckt. Am Ende hat sich der Aufwand aber in jeder Hinsicht gelohnt!“

Einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen bei Baumaßnahmen beim Verkehrsträger Straße gab Steffen Scholz von Straßen.NRW. Der neue Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen verwies auf die besonders schwierigen Bedingungen in der Region. Witterungsbedingt seien hier entgegen der Situation in anderen Teilen des Landes viele Arbeiten in den Wintermonaten nicht möglich und müssten ausgesetzt werden. Zudem sähen verschärfte Arbeitsschutzrichtlinien häufig Vollsperrungen vor, die in ländlichen Gebieten angesichts fehlender nahegelegener Ausweichrouten große Umleitungen erforderlich machten. Arbeitsschwerpunkte in den kommenden Monaten und Jahren seien die Sanierungsoffensive für beschädigte Umleitungsstrecken im Zuge der Autobahnsperrung bei Lüdenscheid und das Landesprogramm Brücken, das vorsieht, 400 Brücken in zehn Jahren durch Ersatzneubauten zu sanieren.

Samuel Freund, neuer Leiter der Außenstelle Netphen der Autobahn GmbH des Bundes, berichtete über die derzeitigen Arbeiten an den Talbrücken der A45. Nach umfangreichen Prüfungen und entsprechende Brückenverstärkungen wird nicht davon ausgegangen, dass es zu weiteren Vollsperrungen auf der Autobahn kommt. Hoffnung auf mehr Tempo bei den Brückenerneuerungen mache das Planungsbeschleunigungsgesetz des Bundes, über das es bereits gelungen sei, die Talbrücke Ottfingen so weit zu bringen, dass mit der Baumaßnahme begonnen werden könne.

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