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Nr. 006: Kein Kahlschlag durch Transformation: Südwestfälischer Automotive Kongress zeigt Chancen für heimische Automobilindustrie

27. Januar 2025/ Rund jeder siebte Beschäftigte im Kreis Olpe arbeitet in der produktionsnahen Automobilwirtschaft. Die Automobilindustrie unterliegt einer grundlegenden Transformation und steht an einem Wendepunkt. Das hat Folgen für den traditionell zulieferstarken heimischen Wirtschaftsraum. Beim südwestfälischen Automotive Kongress der drei IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen berieten sich die rund 200 angemeldeten Besucher über aktuelle Entwicklungen, Lösungsstrategien und Erwartungen an die Bundespolitik. Hanno Kempermann (IW Consult) gab zum Auftakt einen Einblick in die gegenwärtige Situation der Branche, die sich den Herausforderungen Dekarbonisierung, Digitalisierung und Fachkräftemangel stelle und sich zudem weltwirtschaftlichen Umbrüchen ausgesetzt sehe.

Zentral ist dabei der Wandel zur Elektromobilität. Während China weltweit unangefochten an erster Stelle bei den neu zugelassenen batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) steht, lag die Zahl in Deutschland im vergangenen Jahr nicht nur sehr viel niedriger, sondern war sogar rückläufig. In einem Podiumsgespräch diskutierten Unternehmer und Experten vor diesem Hintergrund „Zukunftspotenziale und Transformationswege“ der heimischen Automotive-Region. Dass sich die Elektromobilität auch hierzulande durchsetzen wird, daran bestand unter den Gesprächspartnern kein Zweifel. Allerdings müsse hierzu noch ein „Tal der Tränen“ durchschritten werden. Kennzeichnend hierfür sind unter anderem die derzeit höheren Kosten und Reichweitendiskussionen.

Besonders herausfordernd sei die Situation für Zulieferbetriebe, die sich auf den Automobilbereich fokussiert hätten und deren Produktpalette nah am Antriebsstrang liege. Eine wichtige Rolle spiele neben der Ausrichtung der Produktion auf Felder, die im Zusammenhang mit der Elektromobilität stehen, der Eintritt in die Belieferung anderer Industrien, etwa im Bereich der Luft- und Raumfahrt oder der Verteidigungstechnik. Die Möglichkeiten einer weiteren Internationalisierung wurden insbesondere für die Fertigung einfacher Komponenten gesehen.

 

Ein Erfolgsfaktor kann auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in bestehenden Netzwerken, wie der „Automotive Transformationsplattform“ ATLAS, sein, die Unternehmen bei den Transformationsherausforderungen unterstützt. Der Kongress bot zudem Raum für die Vorstellung konkreter Transformationsprojekte, die beispielhaft aufzeigten, welche Ansätze sich hierbei zu verfolgen lohnen können. Deutlich wurde, dass es zum einen unternehmerische Handlungsstrategien braucht, um die Transformation zu bewältigen, und zum anderen die richtigen politischen Weichenstellungen. Diese sollten darauf abzielen, die Betriebe in die Lage zu versetzen, ihre Strategien zu realisieren.

Umfragen der IHKs zeigen, dass die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im hiesigen Wirtschaftsraum zu den größten unternehmerischen Risiken gehören. Hier besteht aus Sicht der Betriebe erheblicher Handlungsdruck. „Die Transformation darf nicht zu einem Kahlschlag in der Unternehmenslandschaft führen“, war eine der zentralen Botschaften des Kongresses. Benötigt würden unter anderem klare und langfristig planbare Rahmenbedingungen sowie eine bessere Förderung der Aus- und Weiterbildung und von Innovationen. Ferner sollte der Markthochlauf von Elektroautos in geeigneter Weise unterstützt werden. In einer begleitenden Ausstellung wurden im Anschluss an die Veranstaltung innovative Technologien und Trends im heimischen Automotive-Bereich präsentiert.

Weitere Informationen zum Thema: ihk-siegen.de (Seiten-ID: 1047).

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