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Nr. 023: IHK-Außenwirtschaftsausschuss: Zoll- und Geopolitik in ihren Auswirkungen spürbar

26. März 2025/ Seit nunmehr drei Jahren blicken die heimischen Unternehmen pessimistisch in die Zukunft. Das Konjunkturklima ist angespannt, das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort auf einem Tiefpunkt. Die Ergebnisse der letzten Konjunkturumfrage der IHK Siegen sorgten auch in der jüngsten Sitzung des IHK-Außenwirtschaftsausschusses für Ernüchterung. Dennoch gab die Zusammenkunft des Gremiums in den Räumlichkeiten der Krückemeyer GmbH (Wilnsdorf) auch Anlass für Optimismus. Denn eines machten die Mitglieder gleich zu Beginn klar: Die überwiegende Mehrheit von ihnen investiert nach wie vor signifikante Beträge in die eigenen Standorte in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe – ein Trend, der sich in der Gesamtkonjunkturerhebung im Kammerbezirk nicht unbedingt widerspiegelte. Diese hatte eine dramatisch geringe Investitionsneigung heimischer Betriebe im Inland offenbart.

Aufmerksam verfolgten die Sitzungsteilnehmer die Ausführungen von IHK-Außenwirtschaftsexperte Jens Brill, der unter anderem die laufenden Gespräche zwischen Union und SPD nach der Bundestagswahl thematisierte. Ausschussvorsitzender Rainer Dango stellte in diesem Punkt die Erwartungen der Unternehmerschaft deutlich heraus: „Die zukünftige Bundesregierung steht vor der elementaren Aufgabe, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erheblich zu verbessern.“ Eine Einschätzung, die die Sitzungsteilnehmer untermauerten – vor allem mit Blick auf die Bürokratie, die wirtschaftliches Handeln extrem erschwere und bisweilen ad absurdum führe.

Im Fokus stand zudem die weitere Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Handelspartner Deutschlands – den USA. Aus dem German American Business Outlook der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer geht hervor, dass politische Unsicherheit und Inflation bzw. Kostensteigerungen als größte Herausforderungen genannt werden – sowohl in Deutschland als auch in den USA. Die Folgen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sind weltweit spürbar: Laut der genannten AHK-Umfrage sehen 81 % der deutschen Unternehmen vor Ort ihre Geschäfte durch zusätzliche Zölle beeinträchtigt. Vor dem Hintergrund der seit März gültigen US-Zölle auf Stahl und Aluminium zeigte Uwe Stupperich (M.G. International Logistics GmbH, Siegen) in seinem Vortrag die notwendigen Schritte für die Zollabwicklung in den USA auf. Gerade bei Handelsgeschäften, bei denen sich die Verkäuferseite verpflichtet, den gesamten Transport einschließlich der Zölle und Zollabfertigung zu übernehmen, seien die Importzölle schnell ein Faktor, der das Geschäft unwirtschaftlich machen könne.

Überdies rückte Jens Brill mit dem „Operationsplan Deutschland“ (OPLAN DEU) der Bundeswehr ein Papier von hoher Aktualität in den Mittelpunkt. Im OPLAN DEU wird für den Ernstfall unter anderem auch der von der Bundeswehr definierte, zivile Unterstützungsbedarf der Streitkräfte durch die Unternehmen der Privatwirtschaft abgedeckt.

Zu den weiteren Themen, die der Ausschuss im Rahmen der Sitzung besprach, gehörte unter anderem der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK), ein branchenübergreifender Transparenzstandard für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen. Ferner gab es einen Ausblick auf den Außenwirtschaftstag der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern am 25. Juni in Mönchengladbach.

Großen Anklang fand außerdem die ausführliche Unternehmensbesichtigung, die Jan Krückemeyer, geschäftsführender Gesellschafter der gastgebenden Krückemeyer GmbH, persönlich durchführte. Das erfolgreiche Familienunternehmen feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen.

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Ansprechpartner

Jens Brill

Tel: 0271 3302-160
Fax: 02761 944-540
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