23. Mai 2025/ „Die Komplexität in der IT ist inzwischen so hoch, dass es effiziente Kontrollmechanismen braucht. Die IT muss dringend regelmäßig auf Sicherheitslücken überprüft werden“, appellierte Markus Schulte, Geschäftsführer der SMB Cybersecurity GmbH, jüngst an die Teilnehmer einer gut besuchten Online-Veranstaltung. Gemeinsam mit der IHK Siegen bietet das Kreuztaler Unternehmen allen Mitgliedsbetrieben der Kammer durch die sogenannte DEFENDERBOX einen kostenfreien Hardware-basierten Penetrationstest (kurz: Pentest) an. Ziel ist, offensichtliche und verborgene Schwachstellen aufzudecken, die Möglichkeit zur Beseitigung zu geben und somit langfristig den Schutz vor Cyberkriminalität zu verbessern.

Wie wichtig das Thema ist, zeigt ein Blick auf aktuelle Zahlen. Laut dem Branchenverband Bitkom wurden 2024 in Deutschland pro Woche rund 2.000 Firmen im Cyberraum attackiert – 75 % mehr als im Jahr zuvor. Betroffen sind längst Betriebe aller Branchen und Größen – vom kleinen und mittelständischen Unternehmen bis zum Global Player. „Die Situation wird sich noch weiter verschlimmern“, mahnte Markus Schulte. Nicht zuletzt sei Künstliche Intelligenz (KI) in diesem Kontext für Kriminelle ein Gamechanger: „Sie macht es ihnen immer leichter, Programme zu schreiben, Identitäten zu faken und Hackerangriffe durchzuführen. Die Attacken laufen vollautomatisiert ab.“

Sich effizient zu schützen, sei „nicht bloß eine Option, sondern absolute Pflicht für jedes Unternehmen, das langfristig überleben und wirtschaftlich erfolgreich bleiben will. Wer keine Maßnahmen ergreift, sollte sich nicht fragen, ob, sondern wann er angegriffen wird.“ Die DEFENDERBOX setzt genau hier an. Sie muss nur an Strom und Netzwerk angeschlossen werden und erkennt per Scan alle verborgenen und offenen Sicherheitslücken in der bestehenden IT-Infrastruktur der Unternehmen von außen und innen. Das Ergebnis der Prüfung liegt binnen kurzer Zeit als Bericht vor. Die Auswertung wird dann zeitnah in einem persönlichen Termin mit den Experten der SMB Cybersecurity GmbH besprochen. Dabei erhalten die teilnehmenden Unternehmen wichtige Tipps und Informationen, um – falls nötig – sofortige Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

Markus Schultes Zwischenbilanz lässt aufhorchen: „Bei 89 % der Firmen hat der erste Pentest gravierende Schwachstellen identifiziert.“ Betriebe, die sich nach dem kostenlosen ersten Test für eine weitere Zusammenarbeit mit den Cybersecurity-Experten entscheiden, erhalten dauerhaft automatisierte wöchentliche Reports mit konkreten Handlungsempfehlungen.

In der Veranstaltung zeigte der Referent auf, wie verheerend die Folgen sein können, wenn die Gefahren unterschätzt werden: „Bei den Unternehmen, die wir auf Herz und Nieren überprüft haben, ergaben die Tests, dass Angreifer hier teils sehr leichtes Spiel hätten. Mitunter würden 30 Minuten ausreichen, um das ERP-System oder sogar die komplette Domäne zu übernehmen. Gelingt dies, kann der Angreifer uneingeschränkt alles machen, was er will.“

Ausführliche Informationen und Hintergründe zur DEFENDERBOX-Aktion finden Interessierte unter ihk-siegen.de (Seiten-ID: 4565). „Wir wollen aber auch darüber hinaus weiter viel dafür tun, unsere Unternehmen für die Gefahren im Cyberraum zu sensibilisieren“, betont Roger Schmidt, Leiter des IHK-Referats Technologie, Energie, Umwelt. Deshalb hat die Kammer die Online-Veranstaltungsreihe „KI-Insights" ins Leben gerufen. Sie liefert praxisnahe Einblicke. Am 16. Juni ab 10 Uhr wird Referentin Rebecca Hundschell erläutern, wie KI-basierte Cyberangriffe die Sicherheit eines Unternehmens herausfordern – und wie man mit gezielten Maßnahmen und praxisnahen Strategien wirksam dagegenhält. Alle Informationen – auch zur Anmeldung: events.ihk-siegen.de/termine/1719/.