„Manchmal werde ich mit ,Herr Pflanzen‘ angesprochen“, scherzt der Unternehmer mit Blick auf seinen Nachnamen, der häufig für Erheiterung sorge. Nach seiner Schullaufbahn hat er zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert, doch der grüne Daumen und die Leidenschaft für die Natur wurden ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater, Florist und zertifizierter Gärtnermeister, führte seinerzeit vier Blumengeschäfte und übertrug dem Filius die Verantwortung für die Hydrokultur-Abteilung.

In der Folge war Markus Planzen Teil eines bundesweiten Franchise-Verbunds, dem insgesamt 20 Partner angehörten. In dieser Zeit sammelte er viele Erfahrungen, die sein späteres Wirken prägen sollten – unter anderem durch die Beteiligung an der Bundesgartenschau (BUGA) in Essen, die dem Verbundsogar einen Staatsehrenpreis in Gold einbrachte. 2011 nahm er als Einzelkämpfer erfolgreich an der BUGA in Koblenz teil. Seine ausgestellten Pflanzen und Gefäße zum Thema „Wohn(t) räume“ erzielten drei Bronzemedaillen. „Charakterisieren würde ich mich als ,Gärtner für Innenbereiche‘. Außenanlagen sind nicht meine Baustelle“, verdeutlicht der 52-Jährige.

Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Hydrokultur, des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur sowie der European Interior Landscaping Organisation richtet er seinen Fokus konsequent auf das Hydrokultur-Segment, also auf erdelose Pflanzen, die in Tongranulat wachsen. Die Vorteile für private Räume, aber vor allem für Unternehmen liegen auf der Hand: Pflanzen dieser Art benötigen wesentlich seltener neues Wasser, das Granulat bietet keinen Nährboden für Allergene und ein Anzeiger signalisiert, wie viel Wasser im Gefäß ist. Außerdem sind die Luftversorgung der Wurzeln sowie das Raumklima besser. Wunderdinge könne man aus medizinischer Sicht freilich nicht erwarten, betont Planzen. „Ein Asthmatiker wird nicht auf Knopfdruck frei atmen können, sobald sich eine Pflanze im Raum befindet. Fakt ist aber, dass 80 % der Menschen eine grüne Umgebung als ruhig, angenehm und sicher empfinden.“ Natürliches Grün sei inzwischen zu einem wesentlichen Bestandteil einer nachhaltigen Betriebsführung geworden. Pflanzen seien optisch ansprechend und verbesserten die Raumakustik sowie die Luftfeuchtigkeit und -qualität. Sie seien somit ein aktives Mittel gegen das sogenannte Sick-Building-Syndrom, das unspezifische Krankheiten und Symptome, die nach längerem Aufenthalt in einem Gebäude auftreten, beschreibt. „Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt hinsichtlich der Gesundheit, des Wohlbefindens und der persönlichen Zufriedenheit der Menschen: Mitarbeiter in begrünten Büros arbeiten tendenziell produktiver und sind zudem seltener krank.“ In einem hektischen Geschäftsalltag sorgten Grünpflanzen für ein ausgleichendes Wohlgefühl. Die Kosten für die Anschaffung der Pflanzen amortisierten sich also schnell.