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Dinges GmbH - Technologie mit Köpfchen

Text: Monika Werthebach, Fotos: Sascha Müller-Harmsen

Edwin Schönrock und Dr.-Ing. Dominic Gruß sind ein eingespieltes Team: Über viele Jahre als Kollegen bei einem namhaften Hersteller von Elektrokomponenten und seit 2021 als Gründer der DINGES GmbH mit Sitz in Wenden verbindet die beiden ein hoher Anspruch an Effizienz. Im Fokus ihres Start-ups steht die fertigungsgerechte Gestaltung von Stanzprodukten. Zielorientierung und hohe Innovationskraft sind dabei die Maxime.

Was veranlasst Menschen dazu, eine sichere und lukrative Festanstellung aufzugeben und das Risiko einer Unternehmensgründung einzugehen – noch dazu in Zeiten einer Pandemie? Diese Frage drängt sich auf, sobald Edwin Schönrock und Dr. Dominic Gruß von ihrer Unternehmensgründung berichten. „Die Gründung erfolgte bewusst inmitten der Pandemie und der dadurch verursachten wirtschaftlichen Unsicherheit – im Vertrauen auf die Stärke, Produktivität und Innovationsfähigkeit der hiesigen Realwirtschaft“, begründet Schönrock den Wagemut.

Sein Mitstreiter veranschaulicht den Schritt mit eigenen Erfahrungen aus dem Radrennsport: „Ein Vorsprung lässt sich am deutlichsten unter maximal widrigen Bedingungen herausfahren. Bei optimalen Voraussetzungen auf einer Flachetappe ist es selbst den besten Athleten kaum möglich, große Zeitvorsprünge zu generieren. Die wahre Leistungsfähigkeit zeigt sich bergauf, in strömendem Regen und bei Gegenwind.“ Vor allem aber habe die Pandemie deutlich gezeigt, dass hybrides und damit effizienteres Arbeiten möglich sei, betonen die Geschäftsführer, die auf ein repräsentatives Bürogebäude bislang verzichten und aus dem Homeoffice agieren.

Bereits bei ihrem ehemaligen gemeinsamen Arbeitgeber bildeten der Projektmanager Edwin Schönrock sowie der Ingenieur und frisch gebackene Familienvater Dr. Dominic Gruß ein festes Team: Technische Fragestellungen wurden aufgegriffen und zielorientiert gelöst. Durch gemeinsame Betrachtung der Anforderungen der Kunden, der geforderten Funktionen sowie der technischen Möglichkeiten haben die Experten viele Innovationen erfolgreich umgesetzt. „Die zunehmende Bürokratie in einer wachsenden Konzernstruktur hemmte pragmatische Umsetzungen und schnelle Entscheidungen“, erinnert sich Schönrock. Es wuchs die Überzeugung: „Innovation geht anders!“ Agilität und Teamgeist waren wesentliche Triebfedern für die Gründung des eigenen Unternehmens.

Aus ersten Überlegungen entwickelte sich sukzessive ein tragfähiges Konzept. Die Grundidee: in einem agilen Ingenieurbüro mit kurzen Entscheidungswegen hochwertige lösungsorientierte und praxisgerechte Entwicklungsdienstleistungen für Kunden aus der hiesigen mittelstandsgeprägten Metallverarbeitungsindustrie anbieten. „Davon profitieren insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen mit nur begrenzten eigenen Entwicklungskapazitäten. Dem Bedarf nach einem Dienstleister, der Projektmanagement und Technologieentwicklung aus einer Hand bietet, kommen wir mit DINGES jetzt nach“, hebt Gruß hervor.

Seit Anfang 2021 erarbeitet die DINGES GmbH für Kunden fertigungsgerechte und damit ressourcenschonende und wirtschaftliche Produktdesigns für komplexe Stanzprodukte – von der Werkstoffauswahl bis zur Definition der Maßtoleranzen. Eine umfassende Betrachtung der gesamten Prozesskette vom Halbzeug über Umform-, Oberflächenveredlungs- und Fügeverfahren bis zur Montage gehört dabei zum Leistungsumfang; ebenso wie die Entwicklung und Qualifizierung neuer Fertigungsprozesse, insbesondere spezieller Löt- und Schweißverfahren. Dabei setzen die Inhaber auf eine systematische Vorgehensweise und an die jeweilige Fragestellung angepasste Methoden. Wichtig ist in diesem Kontext die umfassende Betrachtung der Aufgaben – von der Konzeption bis zur stabilen Serienproduktion. Besonderen Wert legen sie auf fundierte Bewertungen alternativer Lösungen. Durch detaillierte Dokumentation ihrer Arbeitsergebnisse werden diese nachvollziehbar und transparent.

„Durch unsere Selbstständigkeit sind wir nicht nur persönlich unabhängig, sondern arbeiten auch für unsere Kunden unabhängig von deren Lieferanten. Im engen Dialog erarbeiteten wir im Team Lösungsvorschläge, die sich ausschließlich an den Anforderungen und gewichteten Kriterien unserer Auftraggeber orientieren. Das Ganze funktioniert zügig und effizient“, stellen die Unternehmer heraus.

„Mit unseren Dienstleistungen und der praxisorientierten Anwendung wissenschaftlicher Entwicklungsmethoden versetzen wir unsere Kunden in die Lage, eigenes Potenzial zu heben und in marktgerechte Produkte umzusetzen“, erläutert Gruß, dem der sprichwörtliche „Blick über den Tellerrand“ besonders viel bedeutet: „Dabei werden nicht nur gemeinsam neuartige Lösungen generiert, die in vielen Fällen patentfähig sind. Es gelingt vor allem, produkt- und prozessspezifisches Know-how bei unseren Kunden aufzubauen und entscheidende Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten.“ Bei aller Innovation sind die Gründer auch konservativen Werten verhaftet: „Nur Produkte mit hoher Funktionsgüte, die ressourcenschonend gefertigt werden können, stellen eine effiziente Wertschöpfung dar. Und nur effiziente und insgesamt ökonomische Lösungen auf Höhe der Zeit können die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Standorte dauerhaft sichern – und damit auch Einkommensniveau und Wohlstand.“

Schon nach wenigen Monaten der Selbstständigkeit hat sich der Erfolg eingestellt: Nach Gründung und Aufbau der IT-Infrastruktur, der Fertigstellung einer Internetseite sowie umfangreicher Akquise wurden die ersten Kundenaufträge generiert und inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Folgeaufträge sind bereits eingegangen. „Mit der vollständigen Erwirtschaftung der Betriebs- und Lebenshaltungskosten sind wir im ersten Schritt mehr als zufrieden“, resümieren die Unternehmer. „Unser aktuelles Ziel ist, unseren Kundenstamm auszubauen und die Auslastung zu stabilisieren. Wenn wir darüber hinaus unser Netzwerk an Partnern erweitern sowie weitere Ingenieure hinzugewinnen und arbeitsteilig beschäftigen können, lässt sich unsere Produktivität weiter steigern.“

Maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung hat nach Auffassung von Schönrock und Gruß die fundierte Planung der Gründung mithilfe der Beratung der IHK Siegen: „Die kritischen, kompetenten und zielführenden Fragestellungen durch Gründungsexpertin Sibylle Haßler haben uns enorm bei der Vorbereitung der Unternehmensgründung geholfen. Eine bessere Unterstützung bei der Erstellung eines Businessplans kann man sich kaum denken.“ Und auch einen der ehrenamtlichen Mentoren der IHK haben sie von Beginn an in Anspruch genommen: „Es ist für uns nach wie vor extrem hilfreich, dass Frank-Martin Bub uns als verlässlicher Ansprechpartner im Gründungsdschungel immer wieder auf Haken, Ösen und Hindernisse hinweist und uns aufzeigt, was Unternehmertum bedeutet.“

Eine Herausforderung war die Suche nach einem prägnanten Unternehmensnamen, der einen hohen Erinnerungswert und zugleich eine Assoziation zu den Leistungen herstellt. Die eigenen Namen – womöglich verbunden mit dem Zusatz „Ingenieurgesellschaft“ – empfanden die Unternehmer als sperrig und international schwierig auszusprechen. „Also überlegten wir, dass hier in der Region alles, was spontan nicht genau definiert werden kann, umgangssprachlich mit ,Dingens‘ umschrieben wird. Und genau dieser Gedanke war ausschlaggebend bei der Entstehung unseres Unternehmensnamens: leicht auszusprechen, kurz, knackig und vor allem: Jeder erinnert sich!“

Unter diesem Gesichtspunkt mag die Firmierung auch zu einem ehrgeizigen Ziel beitragen, das Edwin Schönrock und Dr. Dominic Gruß für die nächsten Jahre verfolgen. Ihre Vision ist, dass es in der Branche bei Aufgabenstellungen in der Entwicklung von Stanzprodukten künftig heißt: „Frag doch mal DINGES!“

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