PDF wird generiert
Bitte warten!

Firmenlauf - Konzept begeisterte Unternehmen

Text und Fotos: Frank Steinseifer

Mehr als 30.000 Unternehmen in Deutschland nehmen jährlich an Firmenläufen teil. Wichtiger Standortfaktor, Betriebssportausflug im XXL-Format, bestes Marketing, moderne Art der Mitarbeitermotivation – auch der Siegerländer AOK-Firmenlauf kann viele Attribute auf sich vereinen. Mit bis zu 9.000 Startern aus 650 Unternehmen und Institutionen ist er in „Normalzeiten“ nicht nur einer der größten unabhängigen Firmenläufe, sondern auch der erste klimaneutrale Firmenlauf Deutschlands. Und dann kam Corona! Während bundesweit fast alle Formate abgesagt wurden, entwickelten die Organisatoren von „:anlauf“ in Siegen mit viel Engagement und Ideenreichtum eine neue, Corona-konforme Strategie.

Das Konzept „Der Firmenlauf 2021 kommt in die Firmen“ war ein voller Erfolg: Bei mehr als 100 dezentralen Läufen waren rund 4.500 Teilnehmer aus 203 Unternehmen und Lauftreffs am Start. Diese Zahl verdeutlicht vor allem eines: Der Siegerländer AOK-Firmenlauf hat in den Unternehmen im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein auch – oder gerade – in Krisenzeiten einen enorm hohen Stellenwert. Die Realisierung war auch im zweiten Corona-Jahr eine enorme organisatorische und logistische Herausforderung – doch die Region stand zusammen und setzte sich für die größte Breitensportveranstaltung in Südwestfalen ein. Politik, Verwaltung, die Stadt Siegen, der Kreis, die treuen Sponsoren und Mitarbeiter sowie Multiplikatoren in den Unternehmen haben dazu beigetragen, dass der Firmenlauf seine „Volljährigkeits-Party“ zum 18. Geburtstag nicht absagen musste.

„Bereits im Frühjahr war uns klar, dass es nach 2020 auch in diesem Jahr kein großes Firmenlauf-Fest auf dem Bismarckplatz geben wird. Die Inzidenzwerte hatten ihren Höchststand erreicht und die Impfkampagne war gerade erst gestartet. Ein riesengroßes Event, das ja auch eine lange Vorbereitungszeit benötigt, war einfach undenkbar. Aufgrund der Pandemielage hätte jeder eine frühzeitige Absage akzeptiert, doch wir wollten den Firmenlauf nicht so einfach ins Wasser fallen lassen“, erklärt Organisator Martin Hoffmann. Die vielen positiven Rückmeldungen aus den Unternehmen zum letztjährigen Firmenlauf hätten schließlich Mut gemacht und motiviert, die Idee von dezentralen Läufen nochmals weiterzuentwickeln.

Diesmal waren die Unternehmen auch selbst gefordert, sich mit Kreativität und Ideenreichtum einzubringen, Laufstrecken zu erarbeiten, Mitarbeiter als Streckenposten zu gewinnen, eine „Finisher-Party“ zu planen und somit einen eigenständigen Firmenlauf zu gestalten. Die Multiplikatoren vor Ort hatten aufgrund der sich ständig verändernden Pandemielage nochmals mehr Arbeit – ob mit der Erstellung von Sicherheits- und Hygiene-Konzepten oder aber mit der Überzeugungsarbeit bei der Unternehmensführung. „Mit dem neuen Format wollten wir die Läufer dort zum Laufen motivieren, wo sie arbeiten. Das Konzept ist dann auch voll aufgegangen. Vor allem ist es gelungen, ein Stück der gemeinsamen Firmenlauf-Atmosphäre in die Unternehmen zu transportieren“, betont Hoffmann.

Bereits die offizielle Eröffnung der 18 Firmenlauftage bei der Hoppmann Autowelt war eine gelungene Aktion. 100 Beschäftigte gingen auf die Strecke auf dem Firmengelände an der Eiserfelder Straße. „Für uns war das Ganze ein tolles Event. Es war das erste Mal, dass alle Mitarbeiter nach Corona wieder zusammenkommen konnten. Als Sponsor des Firmenlaufs ist Hoppmann schon von Anfang an mit viel Herzblut dabei. Uns war es wichtig, in Corona-Zeiten den Neustart des Firmenlaufs möglichst umfassend zu unterstützen“, erklärt Andreas Wilke, Geschäftsführer der Hoppmann Autowelt. Ein zehnköpfiges Organisationsteam hatte im Vorfeld die Eröffnung geplant. „Unsere Mitarbeiter waren sofort begeistert von der Idee. Wir freuen uns auch, dass wir mit dem Autohaus Walter Schneider ein großes gemeinsames Laufteam zusammenstellen konnten. So haben zwei alteingesessene Siegener Familienunternehmen, die mittlerweile in einigen Bereichen vertrauensvoll und zukunftsorientiert zusammenarbeiten, echten Teamgeist gezeigt“, berichtet Wilke, der Seite an Seite mit Geschäftsführer Jost Schneider seine Laufrunden drehte.

Seit rund zehn Jahren beim Firmenlauf dabei ist die Firma Dornseifer Frischemärkte. Geschäftsführer Peter Dornseifer: „Als wir im März die ersten Überlegungen angestellt haben, war die Pandemiesituation noch recht kritisch. Ich bin als aktiver Sportler für den Firmenlauf immer sofort zu begeistern, aber in diesem Jahr war eine Großveranstaltung einfach unrealistisch. Also haben wir als Alternative unseren firmeninternen Lauf hier am Hauptsitz in Hünsborn organisiert – und ich finde es toll, dass dieses neue Konzept so gut funktioniert hat. Ein dickes Lob an Organisator Martin Hoffmann.“

Einer der Höhepunkte war der betriebsinterne Lauf der Deutschen Edelstahlwerke auf dem weitläufigen Unternehmensgelände in Siegen-Geisweid. Wochenlang dauerten die Planungen, Hygiene- und Sicherheitskonzepte wurden erarbeitet, Stahlwerk, Walzwerk, Arbeitsschutz und Werksschutz arbeiteten Hand in Hand, 20 Streckenposten standen parat. Betriebsrat Freddy Ulloa, Ausschuss-Vorsitzender Arbeitsschutz und Soziales: „Wir mussten viele interne Abläufe koordinieren. Der An- und Abtransport von Material musste geklärt sein, die Produktion durfte ja nicht gestoppt werden. Es galt, den Schienenverkehr einzustellen, Gleise zuzuschütten und die vielen Fremdfirmen über den Start des Laufs zu informieren. Die Betriebs- und Unternehmensleitung hat aber mitgespielt – und so hatten wir statt einer Party zur 175-Jahr-Feier der Stahlwerke einen tollen Jubiläumslauf mit 80 Teilnehmern, der allen richtig Spaß gemacht hat.“

Einen Firmenlauf der besonderen Art hatte die Guntermann & Drunck GmbH in Zusammenarbeit mit der Vanderlande Beewen GmbH & Co. KG im Gewerbegebiet Oberes Leimbachtal auf die Beine gestellt. „Wir sind in der Mittagspause von Tür zu Tür gegangen und haben die Unternehmen vom Konzept eines gemeinsamen Firmenlaufs überzeugt“, sagt Multiplikator Henry Niemeyer. So waren die Nachbarfirmen Optiflex, SKO Steiner, Schultes Nachf. Baumaschinen, Gerhards Elektrotechnik und KUKA mit im Boot. „Gemeinsam Laufen, sich treffen mit Kollegen und Nachbarfirmen: Der Firmenlauf war auch ein Stück Rückkehr zur Normalität“, berichtet Roland Ollek, Geschäftsführer der Guntermann & Drunck GmbH. 

85 Firmenläufer starteten vor dem Sitz von G&D, liefen eine 3,5 Kilometer lange Runde durch das Obere Leimbachtal und dann ins Ziel auf dem Gelände von Vanderlande. Auch hier zeigte sich wieder: Der Firmenlauf verbindet – Mitarbeiter untereinander und Firmen aus unterschiedlichen Branchen. Mit dem 19. Siegerländer AOK-Firmenlauf am 22. Juni 2022 vor dem Weidenauer Hallenbad ist die große Abschiedsparty vom Bismarckplatz geplant. 2023 soll es dann einen Neustart auf einer anderen Strecke durch die Siegener Innenstadt geben.

Seiten-ID: 4059

Seiten-ID4059

Ansprechpartner

Patrick Kohlberger

Tel: 02713302-317
Fax: 0271 3302400
E-Mail

Hans-Peter Langer

Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
E-Mail

Zum Seitenanfang springen