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„Suerlänner Eck“ - Regional und nachhaltig

„Zeit für Feines“ lautet der prägnante Leitspruch des Restaurants „Suerlänner Eck“ in Lennestadt-Kirchveischede. Jörg und Marion Linneweber füllen dieses Motto mit Leben – auf vielerlei Ebenen: Die Gastronomen stehen für hochwertige Kulinarik, perfekten Service, Nachhaltigkeit und einen klaren Fokus auf Regionalität. Sie haben den historischen Landgasthof im Jahr 1994 übernommen und seither immer wieder neue Akzente gesetzt.

Text: Patrick Kohlberger

Fotos: Restaurant "Suerlänner Eck"

„Der Schritt in die Selbstständigkeit war für uns damals eine riesige Herausforderung“, blickt Jörg Linneweber auf die Anfänge zurück. Als gelernter Koch habe er jedoch schon immer das Ziel verfolgt, einmal sein eigener Chef zu werden und sein kreatives Potenzial voll auszuschöpfen. Dass er diesen Traum ausgerechnet in einem der ältesten Fachwerkgebäude des inzwischen prämierten Golddorfs Kirchveischede verwirklichen konnte, freut den gebürtigen Sauerländer bis heute. „Die Bedingungen
und die Atmosphäre sind hier einfach fantastisch“, schwärmt er.

Begonnen hat das Ehepaar seinerzeit ganz alleine. Über die Jahre hat sich neben den räumlichen Kapazitäten auch das Team peu à peu vergrößert. Heute gehören der Belegschaft neben den beiden Inhabern noch zwei festangestellte Köche und knapp zehn Aushilfen im Servicebereich an. „Auf meine Beschäftigten bin ich wirklich stolz“, erklärt der Inhaber. Erfreulicherweise seien auch nach den vielen Monaten der Entbehrungen im Zuge der Corona-Pandemie noch alle mit an Bord. Und schon bald
kommt mit dem nächsten Auszubildenden ein weiterer motivierter Mitarbeiter dazu. Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu rekrutieren, gehört ganz elementar zur Philosophie des Restaurants. In den vergangenen 27 Jahren haben hier bereits zehn Azubis ihre Karriere begonnen.

Marion Linneweber kommt ursprünglich aus einem anderen Metier. Für die Gastronomie habe sie sich aber schnell begeistern lassen, erinnert sie sich: „Früh habe ich gemerkt, wie sehr mir der Kontakt zu den Gästen gefällt. Es hat sich eine echte Leidenschaft für diesen Beruf entwickelt.“ Sie leitet mit großer Freude den Service im „Suerlänner Eck“. Die Arbeit an den Töpfen überlässt sie dem Team um ihren Ehemann.

Die Besucher erwartet eine breite Palette an kulinarischen Höhepunkten – modern, westfälisch und kreativ. Das Angebot beinhaltet zahlreiche Fleisch-Spezialitäten, unter anderem Cordon bleu „Sauerland-Style“ vom Kalb mit Oberkirchener Knochenschinken und Bel Paese oder in Burgunder geschmorte Ochsenbäckchen mit krossgebratenem Pancetta und Safran-Risotto. Wichtigster Anspruch Jörg Linnewebers: „Hier gibt es absolut nichts aus der Tüte. Wir machen alles selbst – egal, ob feine Spätzle zum Schweinefilet, Panzotti, Gnocchi oder Lamm- bzw. Wildbratwurst.“

Auch bei den Vorspeisen und Desserts legen der Küchenchef und seine Mitarbeiter größte Akribie an den Tag. Die Gäste können ihr Menü beispielsweise mit in Butter sautierten Lachs-Panzotti in Zitronen-Thymian-Sauce beginnen. Dazu gibt es Zucchinigemüse. Nach einem leckeren Hauptgericht schließen die Besucher den Abend etwa mit hausgemachter Mousse au Chocolat, die mit Pfirsichspalten auf Schoko-Crunch serviert wird, Topfenknödeln mit Zwetschgenröster oder Cheesecake-Cream
mit Waldbeer-Joghurteis ab.

Alle genannten Speisen standen kürzlich auf der gesonderten, wöchentlich wechselnden Karte für die Aktion „Kreuz & quer schlemmen“, die das Lokal immer freitags und sonntags in den Abendstunden durchführt. „Hier kann sich jeder sein ganz individuelles Vier-Gänge-Menü – bestehend aus Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und Dessert – zusammenstellen“, erläutert Jörg Linneweber. Samstagabends kommen zudem jetzt in den Sommermonaten die Grillfans auf ihre Kosten.


Was die Vorstellungen und Wünsche seiner Kunden betrifft, stellt der erfahrene Gastronom fest, dass bewährte Klassiker genauso beliebt seien wie neue Kreationen. Ein Trend dabei: das steigende Interesse an vegetarischen Speisen. „Gerade bei der jüngeren Generation kommt es gut an, dass wir diesem Thema gegenüber sehr offen sind und immer wieder unterschiedlichste Variationen auf den Teller zaubern. Ein echter Renner sind zum Beispiel unsere Panzotti in Bärlauch-Pesto mit Rucola und
Grana Padano.“

Bei allen Gerichten gilt: Regionalität ist Trumpf. Das Restaurant setzt aus voller Überzeugung auf Lebensmittel aus der Heimat. Dem Küchenchef fallen dafür sofort zahlreiche Beispiele ein: „Das reicht von unserem Lammfleisch, das ein Erndtebrücker Bio-Bauer liefert, über das Rind von einem Olper Schlachthof und die Forellen von einem Züchter aus Oberveischede bis hin zu den Spezialitäten aus einer Käserei in Wilgersdorf.“ Besonders beliebt bei den Kunden seien auch die Gerichte, die das
Team aus dem Wild heimischer Wälder zubereite. Einzig beim Wein seien dann doch etwas weitere Lieferwege in Kauf zu nehmen. „Aber wir pflegen Kontakte zu unseren Winzern, die wir in regelmäßigen Abständen besuchen, um die neuen Jahrgänge zu verkosten.“

Besonders froh sind die Gastronomen darüber, dass die in einigen Jahren anstehende Nachfolgefrage wohl auf ganz einfachem Wege in eine naheliegende Lösung münden wird: Sohn Max Linneweber, 24 Jahre, hat seine Ausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen und arbeitet zurzeit für einen Sterne-Koch. „Er sammelt dort Inspiration ohne Ende und kommt immer wieder mit guten Ideen zu uns“, freut sich der stolze Vater.

Der Filius habe bereits signalisiert, dass er es sich gut vorstellen könne, den Betrieb später zu übernehmen. Schon jetzt sei er eifrig dabei, das Restaurant, das er von Kindesbeinen an kennengelernt habe, nach Kräften zu unterstützen – „in erster Linie bei Fragen rund um Webseite und Social Media“, präzisiert Jörg Linneweber. Gerade in der jüngeren Vergangenheit richtete die Familie einen immer stärkeren Fokus auf diese Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit, um noch mehr Kunden anzusprechen. Schon jetzt hat sich die Qualität des schmucken Restaurants weit über die Grenzen Lennestadts hinaus herumgesprochen. Das Einzugsgebiet wächst stetig. Es umfasst neben vielen Gegenden des Sauerlands beispielsweise auch Wittgenstein und das Siegerland. Auch mit Blick auf die Altersstruktur ist die Zielgruppe inzwischen sehr groß.

Aktuell hoffen die Verantwortlichen, dass die Corona-Krise bald der Geschichte angehört und dauerhaft wieder deutlich mehr Gäste den Weg ins „Suerlänner Eck“ finden. Die schwierige Zeit der Pandemie hat das Team so gut wie möglich genutzt, um den Betrieb auf Vordermann zu bringen. „Stillsitzen war noch nie unsere Stärke. Wir mussten einfach etwas tun“, lächelt Marion Linneweber. Gesagt, getan: Das ganze Haus erhielt einen neuen Anstrich – und auch im Innenraum kehrte frischer Glanz ein. Die staatlichen Corona-Mittel halfen dabei, den Umsatzverlust zumindest ein klein wenig zu kompensieren. „Klar ist aber auch: Mit diesen Geldern und unserem Außer-Haus-Verkauf allein kann man auf Dauer natürlich nicht die Zahlen generieren, die es braucht, um wirtschaftlich zu arbeiten“, verdeutlicht die Inhaberin. In die kommenden Monate blicke sie aufgrund der zunehmenden Normalisierung der Lage sehr optimistisch.

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Ansprechpartner

Patrick Kohlberger

Tel: 02713302-317
Fax: 0271 3302400
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Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
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