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Mit Wasserstoffstrategien zu mehr Klimaschutz

Das Bundeskabinett hat die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Laut dieser ist Wasserstoff entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln.

Wasserstoff wird damit zur zentralen Säule beim Klimaschutz. Sein Einsatz soll sich bis 2030 auf rd. 100 TWh verdoppeln. Entstehen sollen bis 2030 5 GW Elektrolyseurleistung einschließlich der zusätzlichen EE-Anlagen. Dabei haben sich BMU und BMBF mit der Einschränkung auf grünen Wasserstoff durchsetzen können. Im Gegenzug schreibt die Politik die Wasserstoffanwendungen nicht mehr vor.

Für die Herstellung grünen Wasserstoffs in Deutschland soll die Befreiung des für die Elektrolyse verwendeten Stroms von der EEG-Umlage und eine Investitionskostenförderung für Elektrolyseure in der Industrie einen Anreiz bieten. Sogar Betriebskostenzuschüsse über ein Pilotprogramm für Carbon Contracts for Difference (CfD) für Stahl und Chemie wird es geben.

Aus DIHK-Sicht fehlt allerdings eine vertiefende Betrachtung der Wasserstoffnutzung für die Prozesswärme. Zudem wird aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit und der Technologieoffenheit die Einschränkung auf grünen Wasserstoff kritisch gesehen. 

Der DIHK hat ein Faktenpapier erstellt, um mehr Licht in die Diskussion um Wasserstoff(-Technologien) zu bringen. In seinem Faktenpapier beschreibt der DIHK die Kosten, Einsatzmöglichkeiten, Herstellungsarten sowie Chancen, aber auch Hemmnisse beim Einsatz und der Herstellung von Wasserstoff. Außerdem wird ein Blick auf die Strategien anderer Länder geworfen.

Da Wasserstoff den Betrieben viele Zukunftschancen bietet, hat der DIHK-Vorstand am 17. Juni 2020 zudem das Positionspapier „Ein Markt für Wasserstoff – Leitlinien des DIHK“ beschlossen.

Die Europäische Union hat am 08.07.2020 ihre Wasserstoffstrategie vorgestellt. Dabei hat sie andere Schwerpunkte als die Bunderegierung. Sie setzt noch mehr auf die europäische Industrie, um sie langfristig klimaneutral zu machen. Dabei wird grüner Wasserstoff bevorzugt.

Auch das Land Nordrhein-Westfalen will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen und hat dazu im November 2020 ihre Wasserstoff-Roadmap vorgestellt.

Wasserstofftechnologien und -systeme sollen auch als sogenanntes IPCEI-Projekt gefördert werden können. Bei diesen transnationalen Projekten gelten gelockerte EU-Beihilferegeln.

Wasserstoff-Förderprogramme: Auf der DIHK-Homepage gibt es einen Überblick über einige Bundesförderprogramme zum Thema Wasserstoff.

Die Bundesregierung bündelt in ihrem One-Stop-Shop – Wasserstoff allgemeine Informationen und konkrete Projektbeispiele sowie Beratungs- und Serviceleistungen. Dort ist auch die neu geschaffene Lotsenstelle Wasserstoff angebunden, die es förderinteressierten Unternehmen und Institutionen ermöglicht, sich telefonisch oder per Mail an erfahrene Förderexperten zu wenden und so direkt die zum eigenen Vorhaben passenden Förderoptionen zu finden. Die Lotsenstelle Wasserstoff ist angesiedelt bei der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes, die damit ihr Angebot erweitert.

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Ansprechpartner

Roger Schmidt

Tel: 0271 3302-263
Fax: 0271 3302400
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