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Mit Wasserstoffstrategien zu mehr Klimaschutz

Das Bundeskabinett hatte in 2020 die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Laut dieser ist Wasserstoff entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch des Verkehrssektors. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln.

Wasserstoff wird damit zur zentralen Säule beim Klimaschutz. Sein Einsatz soll sich bis 2030 auf rd. 100 TWh verdoppeln. Entstehen sollen bis 2030 5 GW Elektrolyseurleistung einschließlich der zusätzlichen EE-Anlagen. Dabei haben sich BMU und BMBF mit der Einschränkung auf grünen Wasserstoff durchsetzen können. Im Gegenzug schreibt die Politik die Wasserstoffanwendungen nicht mehr vor.

Die Nationale Wasserstoffstrategie aus dem Jahr 2020 wurde aktualisiert. Laut dem Update der Bundesregierung in der 26. KW 2023 soll der Anteil des in Deutschland produzierten Wasserstoffs bis 2030 verdoppelt werden. Um das zu erreichen, soll nicht nur auf grünen Wasserstoff, der nur mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, zurückgegriffen werden, sondern auch auf türkisen und blauen, der aus CCS-Techniken gewonnen wird. 

Laut der Bundesregierung werden bis 2030 Wasserstoff und seine Derivate insbesondere bei Anwendungen in der Industrie, bei schweren Nutzfahrzeugen sowie zunehmend im Luft- und Schiffsverkehr eingesetzt. Im Stromsektor soll Wasserstoff zur Energieversorgungssicherheit beitragen; durch auf klimaneutrale Gase umrüstbare Gaskraftwerke (H2-ready) und durch systemdienliche Elektrolyseure, insbesondere als variable und systemdienliche Stabilisatoren bzw. flexible Lasten. Zur perspektivischen Nutzung von Wasserstoff bei der zentralen und dezentralen Wärmeversorgung werden die Rahmenbedingungen aktuell im GEG, in der Wärmeplanung sowie im europäischen Gasmarktpaket weiterentwickelt.

Dafür zielt die Bundesregierung auf den Bau einer leistungsfähigen Infrastruktur ab. Bis 2027/2028 soll über die IPCEI-Förderung ein Wasserstoffstartnetz mit mehr als 1.800 km umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen in Deutschland aufgebaut werden; europaweit sollen ca. 4.500 km hinzukommen (European Hydrogen Backbone). Mittels Erweiterung werden bis 2030 alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren mit den relevanten Abnehmern verbunden.

Der DIHK hatte in 2020 ein Faktenpapier erstellt, um mehr Licht in die Diskussion um Wasserstoff(-Technologien) zu bringen. In seinem Faktenpapier beschreibt der DIHK die Kosten, Einsatzmöglichkeiten, Herstellungsarten sowie Chancen, aber auch Hemmnisse beim Einsatz und der Herstellung von Wasserstoff. Außerdem wird ein Blick auf die Strategien anderer Länder geworfen.

Da Wasserstoff den Betrieben viele Zukunftschancen bietet, hat der DIHK-Vorstand am 17. Juni 2020 zudem das Positionspapier „Ein Markt für Wasserstoff – Leitlinien des DIHK“ beschlossen.

Die Europäische Union hat am 08.07.2020 ihre Wasserstoffstrategie vorgestellt. Dabei hat sie andere Schwerpunkte als die Bunderegierung. Sie setzt noch mehr auf die europäische Industrie, um sie langfristig klimaneutral zu machen. Dabei wird grüner Wasserstoff bevorzugt.

Auch das Land Nordrhein-Westfalen will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen und hat dazu im November 2020 ihre Wasserstoff-Roadmap vorgestellt.

Wasserstofftechnologien und -systeme sollen auch als sogenanntes IPCEI-Projekt gefördert werden können. Bei diesen transnationalen Projekten gelten gelockerte EU-Beihilferegeln.

Wasserstoff-Förderprogramme: Auf der DIHK-Homepage gibt es einen Überblick über einige Bundesförderprogramme zum Thema Wasserstoff.

Die Bundesregierung bündelt in ihrem One-Stop-Shop – Wasserstoff allgemeine Informationen und konkrete Projektbeispiele sowie Beratungs- und Serviceleistungen. Dort ist auch die neu geschaffene Lotsenstelle Wasserstoff angebunden, die es förderinteressierten Unternehmen und Institutionen ermöglicht, sich telefonisch oder per Mail an erfahrene Förderexperten zu wenden und so direkt die zum eigenen Vorhaben passenden Förderoptionen zu finden. Die Lotsenstelle Wasserstoff ist angesiedelt bei der Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes, die damit ihr Angebot erweitert.

Die Landesregierung NRW bündelt mit der Leitstelle H2.NRW seit Januar 2024 die vielfältigen Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten zum Thema Wasserstoff unter dem Dach von NRW.Energy4Climate. H2.NRW dient als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreiber, Mobilitätsanbieter, Wasserstoffproduzenten und weitere Stakeholder der Wasserstoffwirtschaft. 

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Ansprechpartner

Roger Schmidt

Tel: 0271 3302-263
Fax: 0271 3302400
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