PDF wird generiert
Bitte warten!

Nr. 003: Relevanz der USA für heimischen Export steigt

17. Januar 2023 / In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres exportierten die Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen Waren im Wert von circa 194,6 Mrd. €. Der Exportwert stieg um rund 16 %. Im gleichen Zeitraum stiegen die Auslandsumsätze der heimischen Industrieunternehmen mit etwa 22 % sogar noch leicht stärker an. „Das ist erfreulich, jedoch für eine genaue Betrachtung der Außenwirtschaftslage zu kurz gesprungen. Schließlich ging die Tonnage der exportierten Waren um satte 8 % zurück; unter anderem, weil erhebliche Einbrüche in die Zielländer Russland und China zu verzeichnen waren.“ Mit diesen Worten kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die aktuellen Außenhandelsstatistiken des Statistischen Landesamtes. Das Gewicht der exportierten Waren aus NRW sank um 7,1 Mio. Tonnen auf 77,6 Mio. Tonnen ab. „Der Krieg in der Ukraine, die instabilen Lieferketten, die chinesische ,Null-Covid-Strategie‘, etliche Staus in den Containerhäfen und die daraus resultierende Containerknappheit schlugen auch bei der regionalen Exportwirtschaft voll ins Kontor“, verdeutlicht Klaus Gräbener. Dies zeige sich auch bei der Anzahl der 2022 ausgestellten Außenwirtschaftsbescheinigungen im IHK-Bezirk, die um 19 % zurückgegangen sei. 

76 % des Auslandsumsatzes und sogar 90 % der aus NRW exportierten Waren (gemessen am Gewicht) hatten das europäische Ausland zum Ziel. Von Januar bis Oktober wurden Waren im Wert von 147,9 Mrd. € (+ 22 Mrd. €) in europäische Länder exportiert. Das ist eine Steigerung um etwa 17 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und zeigt, dass europäische Staaten nach wie vor den wichtigsten Absatzmarkt auch für die heimischen Unternehmen darstellen. Die zweitwichtigste Zielregion ist der asiatische Kontinent mit einem Exportvolumen von 23 Mrd. €, dicht gefolgt von Amerika (20 Mrd. €). Klaus Gräbener: „Die Relevanz Amerikas für unsere Wirtschaft wächst. Die Exportumsätze stiegen um beachtliche 23 % und damit deutlich stärker als die Ausfuhren in den asiatischen Raum (+ 7 %). Vor allem der Export in die USA floriert, während die Tonnage im Warenverkehr nach China förmlich einbrach.“ Während in den ersten zehn Monaten die Auslandsumsätze in die USA um etwa 26 % und die Tonnage um rund 5 % stiegen, reduzierte sich der nach China ausgeführte Warenwert um etwa 2 % und das Gewicht der exportierten Waren sogar um satte 36 %. IHK-Referatsleiter Stephan Häger: „Unsere Außenwirtschaftsbescheinigungen belegen auch diese Entwicklung deutlich. 2022 stellten wir für die Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein und Olpe 15 % weniger Ursprungszeugnisse und Bescheinigungen mit Ziel China aus. Gleichzeitig stieg die Anzahl mit dem Ziel USA um knapp 13 %. Das Exportgeschäft verschiebt sich momentan.“ 

Die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen würden wieder enger. Offenbar orientierten sich die heimischen Unternehmen um. Dabei spielten auch die Sanktionen gegenüber Russland eine wesentliche Rolle. Stephan Häger: „Der Handel mit Russland schrumpft spürbar. In den ersten zehn Monaten halbierte sich die Tonnage aus NRW nach Russland. Der Warenwert sank zugleich um mehr als 40 %. War Russland 2021 noch auf Platz 15 der wichtigsten Exportländer der NRW-Wirtschaft, liegt es nun nur noch auf dem 24. Platz, mit weiter fallender Tendenz.“ 

Seiten-ID: 4346

Seiten-ID4346

Ansprechpartner

Jens Brill

Tel: 0271 3302-160
Fax: 02761 944-540
E-Mail

Stephan Häger

Tel: 0271 3302-315
Fax: 0271 3302400
E-Mail

Zum Seitenanfang springen