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Nr. 083: Bedeutung visueller und grafischer Inszenierung: IHK-Medienseminar zeigte Wege und Lösungen auf

20. November 2023/ „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann – sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann“, fasste der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry einst sein Verständnis von effizienter visueller und grafischer Inszenierung zusammen. Doch was genau sind in der Praxis die zentralen Faktoren, wenn es um erfolgreiche Text- und Bildsprache in der Kommunikation geht? Diese Frage stand jetzt im Mittelpunkt eines gut besuchten Medienseminars der IHK Siegen. 

Referent Sascha Müller-Harmsen machte den knapp 30 Teilnehmern gleich zu Beginn klar: „Gute Gestaltung spricht. Sie erzählt eine Geschichte und löst Gefühle aus.“ Der erfahrene Designer, Fotograf und Journalist erläuterte in der Folge die sowohl für Websites und Social-Media-Auftritte als auch für Printmedien sowie die Bereiche Radio und Video unerlässlichen Grundregeln – in Bezug auf die einzelnen Gestaltungselemente Bild, Farbe und Schriftart, aber auch im Hinblick auf deren Gesamtwirkung (Layout und Komposition). Unabhängig vom jeweiligen Format und Kommunikationsmedium komme es in erster Linie darauf an, sich bei der Darstellung auf das Wichtigste zu konzentrieren, aussagekräftige Kontraste zu generieren sowie die Gestaltungselemente passgenau auszuwählen. 

Was zunächst theoretisch anmutet, untermauerte Müller-Harmsen anhand von anschaulichen Beispielen: „Ein selbstständiger Yoga-Lehrer, der um neue Teilnehmer für seine Kurse wirbt, sollte in puncto Layout und Design eine andere Strategie wählen als ein Industriebetrieb, der Fachkräfte für sich gewinnen will.“ Es gehe darum, aus dem gestalterischen Baukasten zielgruppenspezifisch und gemäß der eigenen Unternehmens-DNA die richtigen Instrumente auszuwählen und diese effizient zu nutzen – angefangen bei farbpsychologischen Grundlagen: „Unternehmen aus dem Sektor Finanzdienstleistungen setzen zum Beispiel häufig auf die Farbe Blau, da dieser vor allem Charakteristika wie Seriosität und Vertrauen zugeschrieben werden. Grün symbolisiert Natur, Umwelt, Nachhaltigkeit, Wärme und Heimeligkeit. Rot hingegen kann schnell aggressiv wirken.“ 

Gleiches gelte für Ausrichtung und Form: Ein Maschinenbauunternehmen solle etwa beim Layout eines Flyers für technische Produkte bewusst auf die sprichwörtliche „klare Kante“ setzen und verspielte Schriftarten meiden, während für die Webseite eines Hochzeitsplaners weiche Formen und Farben das richtige Mittel der Wahl seien. „Man sollte das eigene Corporate Design also auf jeden Fall sehr gut durchdenken“, brachte es Müller-Harmsen auf den Punkt. Seinen Zuhörern gab er mit auf den Weg, bei der Beurteilung ihres Grafikdesigns stets kritisch zu reflektieren: „Folgt unser Layout einer klaren und transparenten Strategie? Sind wir als Absender stets deutlich erkennbar? Ist die Blickführung unmissverständlich? Kann man die relevanten Aussagen zügig wahrnehmen? Passen Bild und Text zueinander?“ Diese Fragen seien ein guter Gratmesser bei allen gestalterischen Aufgabenstellungen – egal, ob Firmennewsletter, Blog, Zeitungsanzeige, Website-Relaunch oder Instagram-Beitrag.

Sascha Müller-Harmsen bot den Teilnehmern – unter ihnen Mitarbeiter aus Industrie, Handel und Dienstleistungen – in dem vierstündigen Seminar zudem Einblicke in aktuelle Designtrends sowie Tipps für die Suche nach geeigneten Software-Lösungen, Apps und Bearbeitungsprogrammen, die für ihre jeweiligen Bedarfe am besten geeignet sind. Denn eines sei auch klar, hielt der Referent abschließend fest: „Man kann und sollte sein Wissen ständig erweitern und immer neugierig bleiben. Davon profitieren am Ende sowohl das eigene Unternehmen als auch die angesprochene Zielgruppe.“

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Patrick Kohlberger

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