Immer mehr Vergabestellen veröffentlichen ihre Ausschreibungen auch online – sei es als einfache Auflistung der aktuellen Ausschreibungsvorhaben auf einer Rubrik ihrer Website oder als komfortable Datenbank. Der Dschungel im deutschen Ausschreibungsdickicht wird damit zwar auf den ersten Blick nicht gebändigt; schließlich muss man zunächst die individuell relevanten Webadressen ausfindig machen. Es wird aber leichter, nach Ausschreibungen zu recherchieren, wenn man nicht erst viele Seiten Papier durchblättern muss, um auf ein interessantes Projekt zu stoßen. Mit Hilfe der Suchfunktionen nach Leistung, CPV-Code, Verschlüsselungscode (CPV), Angebotsfrist oder Ort der Leistung kann der Bieter von vornherein die für ihn in Frage kommenden Ausschreibungen herausfiltern; auch die Erstellung von Suchprofilen ist möglich. Unterstützung gewähren hierbei besondere Diensteanbieter. Auf europäischer Ebene ist der elektronische Ausschreibungsdienst der Europäischen Union interessant, in dem alle öffentlichen Ausschreibungen der Mitgliedstaaten, die den Schwellenwert von 200.000 Euro für Lieferungen und Leistungen (Bau: fünf Millionen Euro) übersteigen, zentral zusammengeführt sind.
Die Online-Veröffentlichung von Ausschreibungen birgt noch ganz andere Potenziale: Während sich einige Vergabestellen auf die reine Bekanntmachung beschränken, bieten andere die komplette Abwicklung des Verfahrens via Internet an. Nur die letztere Variante ist geeignet, die hohen Transaktionskosten in der Verwaltung zu reduzieren.