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Nr. 070: Heimischer Industrieumsatz legt deutlich zu

19.08.2021 | Im ersten Halbjahr setzten die Industrieunternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe 7,48 Mrd. € um. Damit stieg der Umsatz des verarbeitenden Gewerbes gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 16,4 %. „Weite Teile des verarbeitenden Gewerbes blicken auf ein äußerst positives erstes Halbjahr zurück. Die Industrie erwirtschaftete rund 1 Mrd. € mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil der Betriebe startete in diesem Jahr mit ordentlichem Schwung durch, obwohl die allgegenwärtigen Lieferengpässe, exorbitant hohe Vormaterialkosten und stetig steigende Preise für Transport, Logistik und Energie die Unternehmen mittlerweile auf breiter Front belasten“, kommentiert IHK-Präsident Felix G. Hensel die aktuellen Umsatzzahlen des Statistischen Landesamtes.

Die schwierigen Umfeldbedingungen hätten durchaus das Potenzial, sich schon kurzfristig zu einem echten Hemmschuh für die weitere Erholung der Wirtschaft zu entwickeln. Der IHK sei auch bewusst, dass sich einige Industrieunternehmen derzeit durchaus in sehr schwierigem Fahrwasser befänden. Die Lage sei also sehr fragil und die Perspektive unsicher. Dennoch sei festzuhalten, dass das schwierige Umfeld industrieller Tätigkeit zumindest bisher den konjunkturellen Aufschwung in der Breite noch nicht bremsen konnte.

IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Die heimische Industrie ist die Konjunkturlokomotive der Region. Wir wachsen derzeit deutlich schneller als die meisten anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen (+ 10,6 %). Das ist gut so. Die Spuren der Pandemie sind zumindest umsatzseitig kaum noch erkennbar. Der derzeitige Umsatz des verarbeitenden Gewerbes liegt nahezu exakt auf dem Niveau des Jahres 2019. Das hätten vor Jahresfrist selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet. Zwar sagt dies nichts über die Ertragslage aus, dennoch machen die starken Zahlen Mut.“ Wie kräftig die heimische Industrie im neuen Jahr durchgestartet sei, werde auch im Landesvergleich deutlich. Die gesamte nordrhein-westfälische Industrie liege hier immerhin noch 3,1 % unter dem „Vor-Corona-Niveau“.

Die Industrieunternehmen aus Siegen-Wittgenstein und Olpe konnten mit einem Plus von 18,8 % insbesondere ihren Inlandsumsatz steigern; doppelt so viel wie im Landesdurchschnitt. Der Auslandsumsatz liegt mit einem Plus von 13,2 % in etwa auf dem NRW-Niveau. Mit Blick auf die einzelnen Industriezweige zeigt sich, dass die Leitbranchen der Region in diesem Jahr bisher ebenfalls ein überdurchschnittliches Umsatzplus im Vergleich zu den NRW-Zahlen erzielen konnten. Die Metallerzeuger und -bearbeiter verzeichneten einen Zuwachs von 26,4 %, die Hersteller von Metallerzeugnissen ein Plus von 17,6 %. Auch der heimische Maschinen- und Anlagenbau erreichte mit einer Umsatzsteigerung von 9,0 % ein gutes Halbjahresergebnis.

Zwischen den beiden Kreisen des IHK-Bezirks ist der Unterschied deutlich. Die Unternehmen aus dem Kreis Olpe steigerten von Januar bis Juni ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um satte 26,5 %. Demgegenüber verzeichnete die Industrie in Siegen-Wittgenstein einen Zuwachs von „nur“ 9,6 %. Felix G. Hensel: „Das erste Halbjahr war für die Olper Industrie außerordentlich erfreulich. Der Inlandsumsatz und die Exporte legten nahezu im Gleichschritt zu. Nie zuvor setzte die Industrie im Kreis Olpe in den ersten sechs Monaten eines Jahres mehr um. Mit 3,26 Mrd. € liegt der Gesamtumsatz nicht nur 682,4 Mio. € über dem Vorjahreswert, sondern auch 195,2 Mio. € über der bisherigen Rekordmarke aus dem Jahr 2019.“ Dagegen verbuchten die Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein zwar bessere Zahlen als im Vorjahr (Inlandsumsatz: + 12,4 %, Auslandsumsatz: + 6,6 %), vom Vorkrisenniveau sind sie aber noch ein Stück weit entfernt. Der Gesamtumsatz liegt etwa 207,1 Mio. € hinter dem entsprechenden Wert des Jahres 2019.

Entgegen der positiven Umsatzentwicklung bleibt der Personalstand der Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern erneut hinter dem Vorjahreswert zurück. Im Juni waren 53.332 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1.770 bzw. 3,2 % weniger als vor einem Jahr. Klaus Gräbener: „Der Beschäftigungsmotor in beiden Kreisen stottert noch. In allen für unsere Region bedeutsamen Industriezweigen liegen die Beschäftigtenzahlen unter den Vorjahreswerten. Bei den Metallerzeugern und -bearbeitern schlägt ein Minus von 7,7 %, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen ein Minus von 6,2 % und bei den Maschinenbauern ein Minus von 5,0 % zu Buche. Wir sind jedoch auch hier guten Mutes. Wenn die Sicherheit in den Firmen weiter wächst, ziehen nahezu automatisch auch die Beschäftigtenzahlen wieder an.“

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