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Nr. 026: Bekenntnis der Kreispolitik zu Route 57 gefordert: Planungen zur Ortsumgehungskette Thema im IHK-Verkehrsausschuss

17.03.2021 | „Vertrauen Sie uns, dass wir mit Hochdruck an diesem Projekt arbeiten.“ Ludger Siebert, Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen von Straßen.NRW, ließ im Industrie- und Verkehrsausschuss keinen Zweifel an der Entschlossenheit des Landesbetriebes, die Ortsumgehungskette im Zuge der B508/B62 (Route 57) konsequent weiter zu planen und umzusetzen. Detailliert und präzise erläuterte Siebert den Planungsstand in den einzelnen Abschnitten des Straßenprojektes. Die Urteilsbegründung des Oberverwaltungsgerichts zur Teilortsumgehung Kreuztal liege inzwischen vor. Die einzelnen Planungsansätze hätten demnach Bestand. Einzig zur Frage der Ausgleichsflächen müsse nun nachgearbeitet werden. Theoretisch sei es möglich, noch im laufenden Jahr Baurecht zu erlangen. 

Detailliert ging der Leiter der Regionalniederlassung auch auf die weiteren Ortsumgehungen Kreuztal-Ferndorf, Hilchenbach und Erndtebrück ein. Für den dreispurigen Ausbau der B62 zwischen Lützel und Erndtebrück werde aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten eine Planfeststellung erforderlich sein. Für diesen Streckenabschnitt kündigte Ludger Siebert an, dass im Ausbau auch ein Radweg angelegt werde. Mit einer „frühen Öffentlichkeitsbeteiligung“ schaffe der Landesbetrieb einen einheitlichen Informationsstand und ermögliche einen Dialog zwischen den Betroffenen („Stakeholdern“). Wichtiges Element sei das Online-Portal „57-verbinden.de“, in dem sich für jeden Abschnitt alle wichtigen Informationen zu den Bau- und Planungsständen finden ließen.  

Ausschussvorsitzender Walter Viegener (Viega Holding GmbH & Co. KG) dankte Ludger Siebert für seine fundierte Darstellung zur Route 57 und begrüßte das Beteiligungsformat. Zugleich richtete er eine klare Erwartung an den Landesbetrieb: „Es ist richtig, transparent vorzugehen und die Menschen einzubinden. Klar ist aber auch: Das Projekt darf nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag zerredet werden. Es darf nicht mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“ gehen!“ In der anschließenden Diskussion zeigten einige Unternehmensvertreter Unbehagen mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen. „Kann sich das Ergebnis der Bundestagswahl im September negativ auf die Planungen auswirken?“, wollte etwa Jan Osterrath (Osterrath GmbH & Co. KG) wissen. Diese Gefahr sehe er nicht, erklärte Ludger Siebert. „Derzeit erleben wir keinerlei politische Einschränkungen zu diesem Projekt. Nach meiner Einschätzung wird auch ein möglicher Regierungswechsel in Berlin hieran absehbar nichts ändern.“ Auch die Sorge des Bad Laaspher Geschäftsführers, dass alternative Ausgleichsflächen für die Kreuztaler Südumgehung erneut beklagt werden könnten, teilte Siebert nicht. 

Arno Dienenthal (Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH) verband mit der beabsichtigten transparenten Information zur Route 57 die Hoffnung, dass die öffentliche Diskussion sachlicher werde. In den jüngsten Leserbriefen seien Politiker und Unternehmer persönlich verunglimpft und beleidigt worden. „Welches Ziel auch immer damit verfolgt wird: Dies hilft am Ende niemandem!“ In der Öffentlichkeit entstehe ein diffuses Bild. „Wünschenswert ist ein öffentlicher Schulterschluss in der Politik“, verwies Arno Dienenthal auf die anstehende Diskussion im Kreistag Siegen-Wittgenstein; eine Forderung, der sich der Ausschuss anschloss. 

Im Verlauf seines Vortrages ging Ludger Siebert auf weitere große Bauvorhaben in der Region ein, darunter den Ausbau der L512 von Olpe bis Attendorn, die zum Teil dreispurig ausgebaut werden soll. Nachdem eine umfangreiche Machbarkeitsstudie zwischenzeitlich Wege zur Umsetzung aufgezeigt habe, gehe es im nächsten Schritt in die technische Entwurfsplanung. Den Startschuss für den Ausbau könnte der Neubau der Ihnetalbrücke bei Neu-Listernohl geben, der sich über zwei bis drei Jahre erstrecken werde. Maik Rosenberg (aquatherm GmbH) wandte sich direkt an den Leiter der Regionalniederlassung: „Die langen Zeitabläufe sind immer wieder erschreckend. Wahrscheinlich lag seinerzeit die Genehmigung für die Biggetalsperre schneller vor, als heute für den Ausbau der L512, was sicher mit anderen rechtlichen Vorgaben zu tun hat. Ich bin Ihnen jedenfalls sehr dankbar für Ihren entschlossenen Einsatz für die Straßenprojekte in unserer Region!“

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