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Nr. 028: Hoher Zuspruch für mehr Uni in der Stadt: Dreiviertel der Siegener Unternehmen sehen positive Folgen für wirtschaftliche Entwicklung

18.03.2021 | „Dass die Universität und die Stadt in den kommenden Jahren noch weiter zusammenwachsen, findet die große Mehrheit der Unternehmen im Siegener Stadtgebiet sehr gut. Sie sieht im eingeleiteten Umzug der Universität große Chancen, die man beherzt ergreifen sollte. Zugleich verdeutlichen die Firmen mit den Verkehrs- und Wohnraumfragen die aus ihrer Sicht wesentlichen Themen, die dringend mitgedacht werden müssen. Auf die Stadt und ihre Verwaltung kommt eine Herkulesaufgabe zu, für die sie eine breite Unterstützung benötigt.“ Dieses Fazit zieht IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener aus den Ergebnissen einer IHK-Blitzumfrage zum geplanten weiteren Umzug der Universität in Siegens Stadtmitte. Befragt wurden in den vergangenen Tagen rund 2.100 Unternehmen in Siegen, von denen sich 299 Betriebe (14 %) beteiligten.


Mehr als Dreiviertel der an der Umfrage mitwirkenden Unternehmen (76 %) sind demnach der Auffassung, dass sich das Projekt „Uni in die Stadt“ positiv (53 %) oder sehr positiv (23 %) auf die wirtschaftliche Entwicklung Siegens auswirken wird. Mehr als jeder vierte Betrieb (29 %) geht davon aus, dass das Projekt unmittelbare positive oder sehr positive Effekte auf das eigene Unternehmen hat. Lediglich 5,7 % sehen negative oder sehr negative Folgen auf sich zukommen. Ein Großteil (66 %) äußert sich indifferent und sieht aus heutiger Sicht weder positive noch negative Auswirkungen auf den eigenen Betrieb.


„Eine wichtige Rolle spielen die Folgen für die demografische Entwicklung der Stadt; weit mehr als die Hälfte der Unternehmen (58 %) glauben, dass sie sich durch das Projekt verbessert. Nur 5,3 % erwarten hierdurch demografische Verschlechterungen“, erläutert IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer. „Die schon heute zu beobachtende strukturelle Verjüngung des Stadtlebens aufgrund des studentischen Lebens im Zentrum legt einen positiven Trend für die künftige demografische Entwicklung für viele offenbar nahe.“ In der Belebung der Innenstadt wird die größte Chance des Projektes für die Stadt gesehen: 74 % halten sie für eine wahrscheinliche Folge der angestoßenen Entwicklung. Eine Verbesserung des Images der Stadt erwarten 53 % der Befragten, 49 % gehen von einer Steigerung der Vielfalt im Gastronomieangebot aus. Weitere Chancen werden in einer Verringerung der Leerstände (27 %), in einer Verbesserung des Stadtbildes (17 %) und in einer größeren Vielfalt im Einzelhandelsangebot gesehen (13 %).


Hans-Peter Langer: „Neben den Chancen des Vorhabens werden aber auch einige Risiken gesehen. Sorgen machen sich die Unternehmen vor allem in zweierlei Hinsicht: Zum einen sehen sie eine gewisse Gefahr mit Blick auf Wohnraumangebot und Immobilienmarkt, zum anderen fürchten sie eine Verschlechterung in der Verkehrs- und Parkplatzsituation.“ So glauben 53 % der Befragten, dass der fortgesetzte Umzug der Universität in die Stadtmitte zu einer Verknappung des Wohnraumes in der (Innen-) Stadt führen wird. 47 % der Unternehmen erwarten, dass sich in Folge des Projektes die Mieten und Immobilienpreise in der (Innen-) Stadt erhöhen werden. Was den Verkehr angeht, treibt die Hälfte der Unternehmen die Sorge um, dass sich die Parkplatzsituation im Zentrum verschlechtern und der Parksuchverkehr zunehmen wird. Ein Drittel der Unternehmen (33 %) glaubt, dass sich die Verkehrsdichte in der Innenstadt erhöhen wird. Durchaus bemerkenswert: Lediglich 7 % der Befragten sind der Meinung, dass es durch das Projekt „Uni in die Stadt“ zu negativen Folgen für das Stadtbild bzw. das architektonische Gesamtbild kommen wird.


„Der Zuspruch für das Projekt aus der Siegener Unternehmerschaft ist erheblich. Das ist ein Pfund, das die politischen Entscheidungsträger im Auge behalten sollten, wenn sie über anstehende Teilaspekte des Vorhabens beraten“, betont Klaus Gräbener. „Hier geht es nicht um eines von vielen punktuell bedeutsamen Projekten, sondern um ein Vorhaben, dass die Stadtentwicklung in den nächsten Jahren komplett neu definiert. Das lässt sich nicht im Alltagsgeschäft nebenher stemmen. Um erfolgreich zu sein, bedarf es deshalb auch einer möglichst breiten positiven politischen Begleitung, bei der es darauf ankommt, das Ganze im Blick zu behalten.“ Insbesondere bei den Themen Wohnungsmarkt und Verkehrs- und Parksituation werde für alle Beteiligten die Herausforderung darin bestehen, gemeinsam Antworten zu finden, die einer Akzeptanz des Projektes nicht zuwiderliefen. Sinnvoll seien neben einer fortlaufenden, transparenten Information daher auch ausgereifte Beteiligungsangebote, um die Interessen und Anliegen der örtlichen Wirtschaft und darüber hinaus auch der Stadtbevölkerung aufzunehmen. Gerade vor diesem Hintergrund sei es besonders erfreulich, dass man sich als IHK in der Unterstützung des Vorhabens mit dem Handwerk, dem Arbeitgeberverband sowie dem DGB, VER.DI und der IG Metall einig sei.


Die Umfrage richtete sich an rd. 2.100 Unternehmen im Stadtgebiet Siegen. 48% der antwortenden Betriebe gehören dem Dienstleistungsgewerbe, 13 % der Industrie und 12 % dem Einzelhandel an. Mehr als die Hälfte (53 %) der an der Umfrage mitwirkenden Unternehmen haben ihren Sitz in der Siegener Innenstadt.

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Ansprechpartner

Hans-Peter Langer

Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
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