PDF wird generiert
Bitte warten!

Nr. 103: Zum zweiten Mal in Folge: IHK-Vollversammlung entlastet erneut heimische Unternehmen

22.12.2021 | „Die Pandemie hat tiefe Spuren in der heimischen Wirtschaft hinterlassen und niemand kann absehen, wie sehr uns Corona auch im kommenden Jahr traktieren wird. Für etliche Betriebe steht in diesen Monaten viel auf dem Spiel. Hier setzen wir mit einer erneuten Beitragssenkung ein wichtiges Signal und entlasten die Unternehmen noch einmal zusätzlich.“ IHK-Präsident Felix G. Hensel sieht in dem jüngsten Beschluss der Vollversammlung aber auch einen Vertrauensbeweis in die Arbeit der IHK und ihrer Belegschaft, denn der Wirtschaftsplan umfasst trotz der neuerlichen Beitragssenkung abermals erhebliche Finanzmittel für zahlreiche eigene Projekte und Initiativen, durch die die Kammer die regionale Wirtschaftsentwicklung auch 2022 wirkungsvoll vorantreiben will.

IHK-Vizepräsident Jost Schneider, Walter Schneider GmbH & Co. KG, hatte den Haushalt als Vorsitzender des Finanzprüfungsausschusses in die Beratungen eingebracht und die wesentlichen Eckdaten erläutert. Für das Wirtschaftsjahr 2022 plant die IHK mit Erträgen von 5,7 Mio. €, die größtenteils auf Mitgliedsbeiträge zurückgehen. Nachdem der Umlagesatz auf die Gewerbeerträge bereits für 2021 von 0,25 % auf 0,15 % gesenkt worden war, wird er im kommenden Jahr noch weiter sinken; und zwar auf 0,10 %. Jost Schneider: „Damit kehren wir innerhalb von nur zwei Jahren 5 Mio. € an die Mitgliedsbetriebe aus, indem wir unsere Rücklagen abbauen. Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage ist das eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung. Unsere solide Finanzlage erlaubt diesen Schritt in schwieriger Zeit. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass für die kommenden Jahre Umlagesatzanpassungen in die andere Richtung nicht ausgeschlossen werden können.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener hatte der Vollversammlung zuvor die maßgeblichen Projekte der Fachkräftesicherung sowie die verkehrspolitischen und dienstleistungsbezogenen Vorhaben vorgestellt, mit denen die IHK im kommenden Jahr Impulse setzen will. „Alleine für diese Vorhaben investieren wir 2022 zielgerichtet gut 450.000 €, um die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln aktiv zu verbessern. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Bildung mit einem Gesamtvolumen von 251.000 €. Diesen Markenkern der IHK-Tätigkeit wollen wir weiter ausprägen.“ Beispiele sind die Schulung von „Ausbildungsbotschaftern“, die Schülerinnen und Schülern Ausbildungsberufe auf Augenhöhe nahebringen, die psychosoziale Unterstützung von Auszubildenden, die Förderung von Auslandsaufenthalten der Auszubildenden, die finanzielle Unterstützung der Internationalen Schule in Olpe oder auch das  „Türöffner“-Projekt für die „Corona-Generation“.

Zuspruch für „Siegen.Wissen verbindet“

Im weiteren Verlauf der Sitzung stellte Harald Peter, Vorsitzender der Aufsichtsräte der Campus Unteres Schloss Nord GmbH & Co. KG und der Campus Unteres Schloss Süd GmbH & Co. KG, den Sachstand und die weiteren Perspektiven für das vielbeachtete Projekt „Siegen.Wissen verbindet“ vor. Beide Gesellschaften sind mit der Organisation und Umsetzung der Neuerrichtung des Universitätscampus im Zentrum Siegens beauftragt. „Das Vorhaben ist reif für die Umsetzung. Es braucht aber weiterhin zwingend die nötige politische Unterstützung“, warb Harald Peter. Er erinnerte daran, dass die Gebäude auf dem Haardter Berg ursprünglich für 8.000 Studierende errichtet worden waren, zwischenzeitlich aber bis zu 20.000 Menschen dort ihrem Studium und ihrer Arbeit nachgegangen seien. Außerdem seien die zentralen Gebäude der Universität auf dem Haardter Berg mittlerweile rund 50 Jahre alt. Dies hätte Überlegungen erleichtert, neu zu bauen und hierfür auch verfügbare Flächen im Herzen der Stadt zu nutzen.

Der Umzug der Hochschule in die Stadt ermögliche es, Ober- und Unterstadt zu stärken, indem Potenziale für Handel und Dienstleistungen genutzt werden – ob im Bestand oder in Form von Neugründungen. „Mit der jetzt verfolgten ‚Zwei-Standorte-Strategie‘ mit dem Campus ‚Adolf Reichwein‘ auf dem Haardter Berg und dem Campus ‚Unteres Schloss‘ in der Innenstadt kann dieses Ziel erreicht werden. Die Reduzierung von derzeit immerhin fünf auf künftig zwei Standorte ist ein wichtiger Schritt, um Forschung und Lehre zu stärken, die Attraktivität der Universität zu steigern und einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.“

Bereits realisierte Projekte wie der Umbau des Unteren Schlosses, das Hörsaalzentrum oder die neue Mensa vermittelten nur einen ersten Eindruck von der städtebaulichen Bedeutung des Projektes. Für die Umsetzung der Planungen für den Campus Unteres Schloss Nord (Quartier Friedrichstraße) und den Campus Unteres Schloss Süd (Quartier Häutebachweg) werde in Kürze mit der Verabschiedung des Gestaltungshandbuches ein neuer Meilenstein erreicht – es stellt den wichtigsten Bestandteil des städtebaulichen Vertrages zwischen Stadt und Universität dar. „Wir hoffen, dass die ersten Bauausführungen für das bundes- und landespolitische Vorzeigeprojekt Anfang 2024 beginnen können. Bereits vier Jahre später sollen diese Arbeiten und die Neugestaltung des öffentlichen Raums im Zentrum der Stadt abgeschlossen sein.“

Begleitet würden die Planungen von einem ausgeklügelten Verkehrskonzept, das den Neubau dreier dezentraler Parkhäuser und zweier Tiefgaragen mit insgesamt knapp 1.000 Stellplätzen für Pkw vorsehe. Hinzu kämen 1.370 Stellplätze für Fahrräder und drei Fahrrad-Garagen. Harald Peter: „‚Siegen.Wissen verbindet‘ setzt nicht nur wichtige Impulse für die Wirtschaft und hilft, die Innenstadt nachhaltig zu beleben, sondern trägt auch zur Mobilitätswende bei und verbessert das Image der Universität. Es ist eine gemeinsame Investition in die Zukunft!“

Seiten-ID: 4095

Seiten-ID4095

Ansprechpartner

Klaus Gräbener

Tel: 0271 3302-300
Fax: 0271 3302400
E-Mail

Zum Seitenanfang springen