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Hotel im Auerbachtal - Aktiv in der Natur

Text: Patrick Kohlberger, Fotos: Sascha Müller-Harmsen

„Wir haben unserem familiengeführten Betrieb im Verlauf der letzten Jahre eine sehr individuelle Note gegeben“, unterstreicht Karin Rothenpieler-Müller, Mitbetreiberin des „Hotels im Auerbachtal“ in Bad Laasphe-Feudingen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Hans-Georg Müller, dem Eigentümer der Immobilie, verfolgt die Unternehmerin eine klare Philosophie: „Jeder einzelne Besucher soll sich hier vom ersten Moment an wohlfühlen – egal, ob Geschäftsreisender, Urlauber aus der Ferne oder heimischer Naturliebhaber.“ Auf die Gäste warten ein persönliches Ambiente, herrliche Ruhe und nicht zuletzt kulinarische Köstlichkeiten.

Vor genau einer Dekade begann das Ehepaar, sein Hotel grundlegend zu erneuern. Hans-Georg Müller, der als Vollblutgastronom den Familienbetrieb 1994 von seinen Eltern übernommen hatte, setzte mit seiner Frau eine konsequente Restaurierung in Gang. Neben der Realisierung der energetischen Sanierung des Gebäudes entstanden 16 Komfortzimmer zum Entspannen und Erholen. Alle Gesellschaftsräume wurden neugestaltet. Die Küche des Hausherren erfuhr eine Modernisierung gemäß höchsten Standards. „Jedes Jahr haben wir einen neuen Schwerpunkt gesetzt, um das ganze Hotel optimal auf die Zukunft auszurichten“, schildert Karin Rothenpieler-Müller.

Dabei zieht sich ein roter Faden durch die gesamte Arbeit: das Thema „Kunst im Hotel“. Bereits zur Eröffnung nach dem Relaunch gab es eine Vernissage, die bei den Gästen auf große Resonanz stieß. Der besondere Clou: Alle Zimmer des Hotels sind jeweils einer anderen Person aus der regionalen Kunstszene gewidmet – von Malern über Bildhauer, Fotografen und Kalligrafen bis hin zur Lyrikerin Sigrid Norris. Einer der Räume beschäftigt sich etwa mit dem in Bad Laasphe geborenen Otto Piene, der als Wegbereiter der Licht- und Feuerkunst sowie der Sky-Art-Aktionen weltweites Renommee erlangte. „Ihm und seinen Werken widmen wir ein Appartement“, verdeutlicht die Betreiberin.

Insgesamt schlagen die beiden Wittgensteiner bei ihrem Leitmotiv einen breiten Bogen, der sowohl erfahrene Berufskünstler wie Giovanni Vetere als auch Hobby-Künstler inkludiert. Kerngedanke dahinter: die Besucher des Hotels mit schönen Motiven erfreuen und ihnen somit ein ganz besonderes Erlebnis verschaffen. Schon auf dem Schlüsselbund für die Zimmer ist die Signatur der entsprechenden Künstler zu lesen. Unter stilvoll eingesetzten Glasplatten auf den Schreibtischen hat das Team jeweils die Vita hinterlegt.  

Die ausgeprägte regionale Note, die das schmucke Landhotel auszeichnet, spiegelt sich indes auch und vor allem im kulinarischen Angebot für die Gäste wider. Ein echtes Aushängeschild des Restaurants ist der frische Fisch aus eigener Zucht. „Unsere Forellen wachsen drei Jahre in unseren Teichen – in gesundem Tempo“, verdeutlicht Hans-Georg Müller den wesentlichen Unterschied zu einer nicht artgerechten Haltung. Er ist überzeugt: „Dies macht sich bei der Qualität bemerkbar.“ Die Forellen werden entgrätet und filetiert serviert.

Auch das hochwertige Wild aus den Wittgensteiner Wäldern ist bei den Besuchern sehr beliebt. Auf der Speisekarte stehen verschiedenste Spezialitäten vom Frischling und vom Hirschkalb. „Auf dem Teller landet bei uns ausschließlich erste Wahl nach Ansicht“, betont der Unternehmer. Er achtet bei der Zubereitung aller Speisen darauf, frische und saisonale Produkte aus der Heimat zu verwenden – vom beliebten Spargel im Mai über leichte Sommersalate und herbstliche Gerichte mit Pilzen aus dem Auerbachtal bis hin zur klassischen Martinsgans. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Das Pils und das Naturtrüb einer heimischen Privatbrauerei werden frisch gezapft. Erstklassige Weine aus deutschen, italienischen und französischen Anbaugebieten runden das Angebot ab. Der Küchenchef hat seine Kochausbildung seinerzeit übrigens in den renommierten „Wielandstuben“ in Hamm absolviert. Seine erste Station war die Ausbildung zum Restaurant-Fachmann im Kölner Dom-Hotel. Abgeschlossen hat er seine Qualifikation als Hotel-Betriebswirt.

Die Betreiber des familiengeführten Hotels ergänzen sich gegenseitig exzellent. Karin Rothenpieler-Müller verfügt als Diplom-Kauffrau über umfassendes betriebswirtschaftliches Know-how und kümmert sich zudem mit großer Leidenschaft im Servicebereich um die Gäste. Sie hofft, dass sie diese schon bald wieder in möglichst großer Anzahl begrüßen darf. Die Corona-Pandemie, unterstreicht sie, habe auch ihren Betrieb ab dem Frühjahr des vergangenen Jahres sehr getroffen: „Das gesamte Treiben stürzte schnell von 100 auf 0 – aber nicht erst ab dem Lockdown, den die Politik Mitte März verhängte.“ Bereits in den Wochen zuvor habe man vor allem aus dem Kreis der österreichischen und schweizerischen Geschäftskunden zahlreiche Stornierungen registriert. „Die Bremse, die vonseiten unserer Nachbarländer gezogen wurde, kam dann mit Verzögerung auch immer mehr in Deutschland an.“

Einige Wochen lang stand der Betrieb nahezu komplett still, ehe anschließend zumindest wieder Geschäftsreisende im beschaulichen oberen Lahntal haltmachten – wenngleich in überschaubarer Zahl. Froh ist das Team darüber, dass es jedem Einzelnen durchweg ein Essensangebot am Abend machen konnte. „Wir wollen den Gast positiv überraschen – auch unter erschwerten Bedingungen. Dabei achten wir sehr genau auf alle bedeutsamen und berechtigten Hygienestandards, aber der Servicegedanke spielt trotz allem eine enorm wichtige Rolle.“

Die zwangsläufig durch die Corona-bedingte Schließung entstandenen Verluste versuche man in der Zeit des Lockdowns durch Übernachtungen von Geschäftsreisenden, Essen außer Haus sowie die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu verringern. „Wir hoffen, dass wir mit einem blauen Auge durch die COVID-19-Krise kommen“, führt die Betreiberin aus. Vor der Pandemie hatte sich das Haus an Stammgästen aus NRW, aber auch einem deutschlandweiten sowie einem internationalen Publikum und einer konstant hohen Auslastung erfreut. „Jetzt fallen die Urlaubsgäste schon seit langer Zeit weg – und mit Blick auf die Geschäftsreisenden müssen wir festhalten, dass unsere Kunden aus Bereichen wie Vertrieb und Management natürlich auch fehlen.“ Das Hotel war 2020 aufgrund der Pandemie insgesamt in fünf Monaten nicht für Urlaubsgäste offen. Das gilt in diesem Jahr bereits für einen ebenso langen Zeitraum. Für die Beschäftigten bedeutet dies in sehr weiten Teilen Kurzarbeit – im Service und in der Küche zu 100 %. Die Mitarbeiterinnen, die auf 450-€-Basis tätig sind, müssen den kompletten Wegfall ihres Verdienstes verkraften.

Je nach Verlauf der Lockerungsmaßnahmen könnte es nun bald wieder möglich sein, Urlauber in Empfang zu nehmen. Zum Schutz der Gäste und Beschäftigten sind seit letztem Herbst im Rahmen des Hygienekonzeptes zwei hochprofessionelle Luftfilter im Einsatz. Karin Rothenpieler-Müller blickt zuversichtlich nach vorn: „In der Corona-Zeit ist für viele Menschen nicht zuletzt der Urlaub vor der eigenen Haustür interessanter geworden. Das ist ein Trend, der uns natürlich glücklich stimmt. Immer häufiger bekommen wir auch Anfragen aus der heimischen Region.“

In den Wäldern Wittgensteins finden vor allem Naturfreunde den im Alltag so wichtigen Ausgleich. Das Hotel im Auerbachtal bietet eine perfekte Anbindung an die Rothaarsteigspur „Ilsetalpfad“, den Lahnwanderweg, den Lahnradweg und weitere Routen. Wer nach sportlicher Betätigung entspannen möchte, kann dies auch direkt vor Ort tun – zum Beispiel im großzügigen Garten. Hier laden Terrasse und Liegewiese zum gemütlichen Verweilen ein. Die Gastgeber haben den Sauna- und Wellnessbereich inklusive des Schwimmbads ebenfalls jüngst vollständig renoviert. Auch in puncto Nachhaltigkeit ist der Betrieb sehr gut aufgestellt – unter anderem durch die erfolgreiche Installation eines eigenen Blockheizkraftwerks. Im Zuge der aktuellen Modernisierung der Rezeption wurde die Digitalisierung intensiviert, um nach der Überwindung der Corona-Beschränkungen gestärkt in die Zukunft zu starten.

Auf einen Blick

Hotel im Auerbachtal

Wiesenweg 5

57334 Bad Laasphe-Feudingen

Tel.: 02754 375880

E-Mail: info@auerbachtal.de

Internet: auerbachtal.de 

 

Öffnungszeiten des Restaurants:

Montags bis samstags nach Voranmeldung, vordringlich für Hotelgäste

 

Räumlichkeiten:

Wintergarten (Restaurant), Jagdstube (Frühstücksraum) und Spiegelzimmer (für Veranstaltungen und kleinere Tagungen)

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Ansprechpartner

Patrick Kohlberger

Tel: 02713302-317
Fax: 0271 3302400
E-Mail

Hans-Peter Langer

Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
E-Mail

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