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SP Engineering & Beratung e.K. - Bewusst breit aufgestellt

Automation planen, Fertigung bewegen, Zukunft gestalten – diesem Leitmotiv haben sich die Verantwortlichen der SP Engineering & Beratung e.K. aus Lennestadt-Oedingen verschrieben. Das Team fokussiert sich auf den Bau und die Projektierung von Greiftechniklösungen für die Kunststoff- und Metallindustrie, ist aber auch in anderen Segmenten unterwegs. Nachdem Sascha Pfaff das Unternehmen zunächst als Ein-Mann-Betrieb gründete, zeigte die Entwicklungskurve in der Folge steil nach oben. Zuletzt stellte die Firma die Weichen, um – auch im Angesicht der Corona-Pandemie – weitere Geschäftsfelder zu erschließen. Konkret geht es um die Herstellung effizienter Spuckschutzwände und die Automatisierung innovativer Zapfanlagen.

Text: Patrick Kohlberger

Fotos: Sascha Müller-Harmsen

„Ich erinnere mich noch gut an die ersten Großaufträge, die ich im Jahr 2016 im eigenen Kellerraum auf gefühlten 2,5 m² gestemmt habe“, blickt Sascha Pfaff mit einem Lächeln zurück. Lange Zeit sammelte der heute 47-Jährige als Angestellter in verantwortungsvollen Positionen Erfahrung, ehe er sich dazu entschloss, seinen Nebenjob zur Haupterwerbsquelle werden zu lassen – eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Anfang 2018 erwarb der Sauerländer die großzügigen Räumlichkeiten in Lennestadt. „Dieser Standort ist ideal“, schwärmt er mit Blick auf die Möglichkeiten, die sich hier bieten.


Die „One-Man-Show“ avancierte schließlich zu einem Unternehmen, dem inzwischen vier festangestellte Mitarbeiter angehören. Im Bereich der Konstruktion und Umsetzung von Greiftechniklösungen, Montageanlagen und Roboterlösungen ist der Betrieb breit aufgestellt. Neben Kunststoff spielen dabei auch andere Materialien, etwa Glas und Holz, eine wichtige Rolle. Der Geschäftsführer skizziert eine typische Auftragskonstellation: „Ein Kunde kommt zu uns, weil er ein Automatisierungskonzept benötigt. Wir analysieren dann vor Ort sehr genau die Ausgangssituation und erarbeiten eine Strategie, um anschließend den kompletten Ablauf zu übernehmen – von der Angebotserstellung über die Konstruktion bis zur Inbetriebnahme.“


Mittlerweile ist die SP Engineering & Beratung e.K. deutschlandweit im Einsatz. Immer wieder ergeben sich sogar Aufträge im innereuropäischen Ausland. Generell steige sein Team überall dort ein, „wo man mit Standardlösungen nicht mehr weiterkommt“, verdeutlicht der Geschäftsführer. Das Knowhow erstrecke sich über zahlreiche Verfahren – von der Leichtbautechnik bis hin zum sogenannten selektiven Lasersintern, einem additiven Fertigungsverfahren, um räumliche Strukturen durch Sintern mit einem Laser aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff herzustellen. Sascha Pfaff verfolgt zudem das Ziel, Entwicklungsprojekte mit der Universität Siegen durchzuführen.

 

In „normalen“ Arbeitsjahren ist das Unternehmen auf mehreren Messen im gesamten Bundesgebiet präsent. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist dies freilich nicht der Fall. Doch wenige Monate, bevor das Virus Europa erreichte, hatten die Lennestädter noch die Möglichkeit, sich auf Messen erstmals mit einer ganz besonderen Innovation zu präsentieren: Sascha Pfaff automatisierte seinerzeit ein vollautomatisches Zapfsystem, bei dem kühles Bier oder nichtalkoholische Getränke von unten in den Becher gedrückt werden. Ein Magnet verhindert anschließend das Auslaufen. „In gerade einmal sechs Sekunden ist ein halber Liter trinkbereit“, verspricht der Techniktüftler.
Die Füllmenge lasse sich je nach Bedarf variabel einstellen.


Kurzerhand sendete Sascha Pfaff, ermutigt durch viele positive Reaktionen, ein informatives Video an die Bottoms Up Beer Germany GmbH, den offiziellen Vertriebspartner des amerikanischen Mutterkonzerns, der eine weltweit führende Position im Handel und in der Vermarktung von Getränkezapfanlagen einnimmt. Es entwickelte sich alsbald eine bis heute sehr fruchtbare Kooperation, im Zuge derer die Spezialisten der SP Engineering & Beratung e.K. ihre fachliche Expertise im Bereich Automatisierungstechnik einbringen.


Das gemeinsame Projekt, ein Getränke-Mobil mit Selbstbedienungs-Zapfanlangen-Roboter, sollte 2020 eigentlich bei der Internorga, einer internationalen Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie, ausgestellt werden. Diese fiel zwar wegen der Corona-Pandemie aus, wurde jedoch in kleinerem Rahmen digital nachgeholt. Sascha Pfaff und die Bottoms Up Beer Germany GmbH erzielten mit ihrer Arbeit dort den ersten Platz und sorgten für großes Aufsehen.

Seine Entwicklung sieht der Sauerländer vor allem in der aktuellen Zeit als sehr praktisch an: „Das möglichst kontaktarme Servieren von Getränken ist gerade unter Hygienegesichtspunkten natürlich eine exzellente Idee.“ Langfristig könne das System auch sehr gut bei Festivals oder anderen Großveranstaltungen genutzt werden – letztlich auch unter der Maxime, Personal und damit Kosten einzusparen. Weitere potenzielle Einsatzgebiete für den Zapfroboter: Freizeitparks oder Vergnügungsdecks
auf Kreuzfahrtschiffen.

Darüber hinaus hat die SP Engineering & Beratung e.K. während der Corona-Pandemie noch ein weiteres neues Geschäftsfeld erschlossen: den Markt der Spuck- und Schutzwände. „Ich war nach Feierabend in einem Supermarkt unterwegs und habe mich über die sehr notdürftige Schutzwand, die ich dort sah, gewundert. Da kam mir sofort ein Geistesblitz: Das können wir besser!“, lässt Sascha Pfaff die Anfänge Revue passieren. Umgehend setzte er sich mit seinem Konstrukteur an die Arbeit, um ein eigenes Konzept auf die Beine zu stellen. Da beide schnell von der Idee überzeugt waren, orderten sie das nötige Material, um die Produktion aufnehmen zu können.

Schon wenig später erhielt das Unternehmen die ersten Bestellungen. Die Sauerländer setzen bewusst nicht auf einfache Scheiben zur Virenabwehr. Sie fertigen nach individuellen Kundenwünschen und verwenden thermoplastische Kunststoffe, sogenanntes Makrolon. „Die Platten sind 8 mm stark – und dabei gleichzeitig extrem robust. Das schützt vor etwaigem Vandalismus“, erklärt Pfaff. In den Sommermonatendes vergangenen Jahres stattete seine Firma zahlreiche regionale Kunden mit den modernen Schutzwänden aus, darunter Kreditinstitute, Jobcenter, Schulen, Modehäuser, Arztpraxen und Rathäuser – also viele Orte, an denen hoher Publikumsverkehr herrscht.


Das Geschäft sei kostendeckend gelaufen, erläutert der Unternehmer. Seinen Kollegen und ihm habe dieses Marktfeld gerade in der schwierigen Anfangszeit der COVID-19-Pandemie Entlastung verschafft. Dies sei umso wichtiger gewesen, da sich das eigentliche Kerngeschäft der Firma in dieser turbulenten Phase kaum habe planen lassen. „Im Grunde ist das ja bis heute so“, unterstreicht Pfaff. Corona sorge für Unsicherheit und schwer kalkulierbare Aussichten allenthalben.


Eine fundierte Prognose, wie es in den kommenden Monaten weitergehe, könne man nicht leisten. „Gleichwohl sagt mir mein Bauchgefühl, dass es nach diesem Sommer wieder deutlich bergauf gehen wird.“ Akteure aus Branchen wie etwa der Automobilindustrie, auf die die SP Engineering & Beratung e.K. seit Jahren einen Fokus richtet, würden tendenziell dazu neigen, aufgeschobene Projekte in Bälde nachzuholen.


„Die Corona-Impfungen sind hierbei natürlich ein wesentlicher Faktor. Wenn der Großteil der impfwilligen Bevölkerung geschützt ist, werden auch die Perspektiven für die Wirtschaft wieder verlässlicher“, vermutet der ausgebildete Kunststoffformgeber. Sein Unternehmen strebe jedenfalls danach, durch die verschiedenen Standbeine noch unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen einzelner Marktsegmente zu werden.

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Ansprechpartner

Patrick Kohlberger

Tel: 02713302-317
Fax: 0271 3302400
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Hans-Peter Langer

Tel: 0271 3302-313
Fax: 0271 3302400
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